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Softcore. Hardcore. Oder später bei Peter?

SZENE SALZBURG / PNEU

09/01/20 Zum fünften Mal lädt die SZENE zum Festival Performing New Europe , kurz PNEU genannt: Von 20. bis 25. Jänner steigen zehn Produktionen, acht davon sind Österreich-Premieren. Sie spiegeln das so breite wie bunte „thematische und ästhetische Spektrum der zeitgenössischen Performancekunst“.

Von Heidemarie Klabacher

Gute Bekannte sind unter den Künstlern undKünstlerinnen: Die gefeierte Isländerin Erna Ómarsdóttir eröffnet das Festival mit ihrem Solo-Debüt IBM 1404 – A User ́s Manual aus dem Jahr 2002. Die Berliner Choreographin Christina Ciupke gastiert gemeinsam mit dem Musiker Boris Hauf mit der Bewegungsstudie Life and Death of a Melody. Die Performerin Marta Navaridas versetzt Tänzer, Tänzerinnen und Publikum mit der Uraufführung von Onírca „in einen wahren Farben- und Sinnesrausch“, verspricht SZENE-Intendantin Angela Glechner.

Die Portugisin Cláudia Dias beschäftigt sich in der Performance Tuesday: All that is solid melts into air mit den Theman Flucht und Migration, die gebürtige Norwegerin Mette Edvardsen erkundet in No Title die Tiefen von Erinnerung und Wahrnehmung. Eine weitere Portugisin, Raquel André aus Lissabon, porträtiert mit Collection of Artists Kolleginnen und Kollegen und deren Kunstwerke. „Das Stück Softcore – A Hardcore Encounter der jungen Belgierin Lisa Vereertbrugghen konfrontiert den Körper mit Hardcore-Techno, während bei dem Solo Body Parts der Polin Ramona Nagabczyńska fast ausschließlich das Gesicht performt“, schildert Glechner die Bandbreite der Ansätze.

Woher kommt die im zeitgenössischen Tanz so verbreitete Faszination eines neutralen Gesichtes, und was genau ist ein neutrales Gesicht? Wo liegt die Verbindung zwischen dem Grotesken und weiblicher Subjektivität? Was sagt uns die zeitgenössische Choreographie des Gesichts über kulturelle Unterdrückung? Diese Fragen bildeten den inhaltlichen Ausgangspunkt für das Stück Body Parts von Ramona Nagabczyńska, das ebenfalls am Eröffnungstabend auf dem Programm steht: „In ihrer Solo-Performance befasst sie sich sowohl mit der Anatomie als auch mit der Physiologie des Gesichts, ebenso wie mit seiner Eigenschaft als sich stets wandelndes Bild, das Bedeutung, Gefühl und Identität generiert.“ Bei PNEU gastiert die junge Choreographin aus Warschau erstmals in Österreich, freut sich die Intendantin.

Abgerundet werde das PNEU-Programm von Claudia Lomoschitz und Alex Franz Zehetbauer, die zu Showings ins SZENE Studio einladen, oder insgesamt drei vergnügliche Abende bei der Post-Performance-Talkshow Später bei Peter: Moderator Peter Stamer begrüßt illustre Gäste aus Salzburg. Dazu kommt das öffentlch zugängliche Symposium zum Thema Post-Utopie und Europa in den szenischen Künsten der Abteilung Musik- und Tanzwissenschaft an der Paris-Lodron-Universität Salzburg in Kooperation mit der Universität Mozarteum und der SZENE Salzbur. Und zum Finale heißt es dann The show must go on mit einer Wiederaufnahme des Kultstückes von Jérôme Bel, das die SZENE für das 50-jährige Jubiläum mit lokalen Mitwirkenden neu einstudiert hat.

PNEU – von 20. bis 25. Jänner – Spielorte sind Szene Salzburg und ARGEkultur, das Toihaus und die Salzburg Halle der Galerie Thaddaeus Ropac – www.szene-salzburg.net – das Programmheft zum Download - www.szene-salzburg.net
Bilder: PNEU/Programmheft

 

 

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