Eintritt kommt. Beten bleibt gratis.
SALZBURGER DOM
16/06/21 Vierzig Minuten Domführung täglich um 14 Uhr. Musik zu Mittag täglich um 12.05. Themenführungen nach Vereinbarung. Gratis-Dom-App und WLAN fürs Handy oder Audio-Guides zum Ausleihen. Das sind die wichtigsten Neuerungen für künftige Besucher des Salzburger Doms. Weiterhin geben wird es die Konzerte der Dommusik. Eintritt für Touristen kommt, bleibt aber für Salzburger gratis.
Von Heidemarie Klabacher
Elektronisch geht es in Zukunft zurück die Vergangenheit: Alles über die Geschichte der Salzburger Bischofskirche gibt es künftig über eine kostenlose App zu erfahren. Diese kann mittels QR-Code oder Dom-Website aufs eigene Handy geladen werden. „Oder man holt sich den Audio-Guide als Gerät zum Ausborgen in der Domvorhalle für drei Euro.“
Hermann Signitzer vom Gästeservice desDoms präsentierte heute Mittwoch (16.6.) die Neuerungen: „Unser Ziel ist, dass möglichst viele Menschen aus dem Dom begeistert herauskommen, weil sie etwas von den vielen Geschichten und Geheimnissen dieser Kirche mit in ihren Alltag nehmen.“ Dafür arbeite man mit „Seelsorge, Kirchenmusik, Kunstinstallationen und Konzepten, die ein Gefühl von Staunen mit auf den Weg geben“.
Endlich traut man sich, wie in den meisten großen Kirchen etwa Italiens längst selbstverständlich, Eintritt von Touristen zu verlangen. Die Verantwortlichen betonen aber: „Der Dom ist und bleibt ein Haus Gottes und des Gebets. Beterinnen und Beter können jederzeit kostenlos in die Salzburger Bischofskirche.“
Drei Touren führen mittels App oder Guide durch den Dom: „Eine klassische, eine für Leute mit wenig Zeit und eine für Kinder.“ Für Herbst werden weitere Inhalte geplant. Wichtig: „Damit die Touren auch auf dem eigenen Handy (und mit eigenen Kopfhörern) verfolgt werden können, gibt es im Eingangsbereich des Doms ein Besucher-WLAN.“ Möglichst viele Leute sollen also „begeistert aus dem Dom herauskommen“. Derer die hineingehen, soll künftig ein wenig gesteuert werden.
Dazu Hermann Signitzer, einer der Gästeservice-Leiter im Dom: „Overtourism, also ein regelrechter Besucheransturm, betrifft auch dieses historische Bauwerk: Als Sakralraum sei der Dom, „freilich bis vor der Pandemie“, gerade m die Mittagszeit oft nicht erkennbar gewesen. „Mit der Einführung des Domerhaltungsbeitrags sollen auch die Touristenströme gelenkt werden“, sagt Dietmar Koisser, der zweite Gästeservice-Leiter. Entwickelt wurde das Zutrittssystem von der Salzburger Firma Axess. Der Dom zu Salzburg, „eine eigenständige Rechtsperson“, muss sich selber finanzieren: „Mit Spenden, etwa aus Kollekte, Opferstöcken oder dem Kerzenverkauf, gelangen uns kleinere Investitionen.“ Doch anstehende Renovierungs- und Sanierungsarbeiten sowie der laufende touristische Betrieb seien davon nicht zu decken.
Daher wird ab 23. Oktober ein „Domerhaltungsbeitrag“ von fünf Euro pro Erwachsenem eingehoben. Kinder und Jugendliche besuchen die Kathedrale grundsätzlich frei. Durch diesen Schritt entstünden auch neue Arbeitsplätze. Eigens geschaffen worden sei, so die Verantwortlichen, die Abteilung Gästemanagement im Domkirchenfonds, die sich um den Gästebetrieb kümmert.
„Für alle Katholikinnen und Katholiken der Erzdiözese Salzburg gilt, dass sie mit ihrem Kirchenbeitrag bereits zum Erhalt des Doms beitragen“, sagt Domkustos Johann Reißmeier. Kirchenbeitragsreferat der Erzdiözese Salzburg werde deshalb Gutscheine für Domjahreskarten versenden. In die Jahreskarte inkludiert sein werden die „Musik zu Mittag“ und das Ausleihen der Audio-Guides.