Weder Nacht noch still
STILLE-NACHT-JUBILÄUM
15/06/18 Wie viele Zacken hatte der Stern von Bethlehem? Wissen wir nicht. Die Bibel, so dick sie ist, ist ja eher wortkarg in Sachen Geburt Jesu. Jener Stern, mit dem man in Salzburg in den nächsten Monaten graphisch nachdrücklich aufs „Stille-Nacht“-Jubiläum hinweist, hat jedenfalls neun Zacken.
„Die neun Zacken repräsentieren die neun beteiligten Orte“, erfuhr man heute Freitag in einem Pressegespräch. Die Landesregierung ist ja angelobt, jetzt kann man sich wieder auf die wirklich wichtigen Dinge im Land konzentrieren und die heißen Themen anpacken. Der Neunzacker auf magentafarbenem Grund, gefaltet aus den Notenblättern des Liedes, wird das Logo der Werbekampagne. Sieben der Stille-Nacht-Orte liegen in Salzburg ( Arnsdorf bei Lamprechtshausen, Oberndorf, Salzburg, Hallein, Hintersee, Wagrain und Mariapfarr), je einer in Oberösterreich (Hochburg-Ach) und in Tirol (Fügen).
Die Regionalmuseen dieser Orte werden wie berichtet zusammengebunden zu einer gemeinsamen Landesausstellung. „Die dezentrale Landesausstellung ist für mich Ausdruck von Wertschätzung für die Museumsarbeit in Salzburg und zugleich Unterstützung für die Entwicklung von regionalen Ausstellungen und dem heimischen Standort insgesamt“, sagt Direktor Martin Hochleitner vom Salzburg Museum. Die Erwartungen von Landeshauptmann Wilfried Haslauer an die Ausstellubng: „Sie führt nicht nur zu einer nachhaltigen Qualitätssteigerung in der Museumslandschaft Salzburgs, sondern löst auch einen enormen Innovationsschub im Bereich der touristischen Infrastruktur in den jeweiligen Regionen aus.“ 2018 solle nicht nur „ein routinemäßiges Abhalten eines Jubiläumsjahres sein, sondern eine Begegnung mit der Friedensbotschaft des Liedes im Kontext unserer heutigen Gesellschaft ermöglichen“.
Für alle Stille-Nacht-Museen gibt es ein gemeinsames Ticket zum Preis von 18 Euro (ermäßigt 12 Euro) geben. Darin inkludiert ist ein Ticket des Salzburger Verkehrsverbunds, gültig an einem frei zu wählenden Tag für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
An der Museums-App „Wege zur Stillen Nacht“ wird gerade gebastelt. Da werden Geschichten rund um das Weihnachtslied und die beiden Schöpfer Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber in zeitgemäßer und an das Medium angepasster Form erzählt, in einem Spiel „sammelt“ man alle sechs Strophen der Urfassung des Liedes. Ab Juli soll die App zum Download bereit stehen. Die Homepage werde, wie es heißt, gerade mit Inhalt gefüllt. Klickt man dort jetzt auf „Veranstaltungen“, ist das Ergebnis übersichtlich. Es ist, zugegeben, noch nicht die Zeit, um sich über Weihnachten einen Kopf zu machen. Es wird eine Info-Hotline eingerichtet, die von der Stille Nacht 2018 GmbH betreut wird.
„Leuchtturmprojekte“ muss es geben, klar, auch im Binnenland. Drei sind es, und für diese – alle zum Thema Frieden – hat das Land 122.000 Euro locker gemacht. „Dieses Jahr ist auch eine Gelegenheit, unser wichtiges Anliegen des Miteinander und des gewaltfreien Zusammenlebens in unserem Bundesland zu fördern. Ganz besonders wenden wir uns mit den Projekten zum Thema Frieden auch an junge Menschen und werden mit ihnen gemeinsam Antworten für eine konfliktfreie Gestaltung unserer Zukunft suchen“, so Martina Berthold, stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Stille Nacht 2018 GmbH.
Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen reflektiert bei der internationalen Tagung "Zukunft: International. Völkerverständigung heute" in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Institut für Menschenrechte den Zusammenhang zwischen Globalisierung und internationaler Freundschaft. Die Tagung findet am 29. und 30. November 2018 in der Universität Salzburg bzw. im Stadtwerk Salzburg statt.
Die Plattform Menschenrechte Salzburg stellt im Rahmen des Projekts "Menschenrechte für eine offene und vielfältige Gesellschaft" regionale Menschenrechtsarbeit, Bewusstseinsbildung und Aktivierung in den Vordergrund. Mit Workshops, Vorträgen und einer Publikation wollen sie ein Plädoyer für eine regionale Menschenrechtsarbeit aussprechen.
Das Friedensbüro Salzburg widmet sich in zwei Projekten der Frage nach Kultur(en) des Friedens mit einem ganzheitlichen Blick auf diesbezügliche Harmonie- und Konfliktfelder: Im Projekt „WhyWar.at“ werden Schülerinnen und Schüler ermutigt, sich inhaltlich und künstlerisch mit der Frage: „Was hat Krieg mit mir zu tun?“ zu beschäftigen. In Workshops oder einem Planspiel setzen sich Schulklassen mit dem Krieg in Syrien auseinander. In einer internationalen Tagung von 15. bis 17. Oktober in St. Virgil werden „Kultur(en) des Friedens“ beleuchtet.
Darüber hinaus werden 32 Kultur- und Sozialprojekte finanziert, die bei einem landesweiten Wettbewerb ausgewählt wurden. Die Stille Nacht 2018 GmbH ist eine gemeinnützige GmbH des Landes Salzburg und ist mit insgesamt 1,7 Millionen Euro dotiert. (Landeskorrespondenz/dpk-krie)