Die ganze Bandbreite
ODEÏON / JAHRESPROGRAMM / HINTERGRUND
19/09/16 Das Odeïon, 2008 als Festsaal der Rudolf-Steiner-Schule eröffnet, „hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen und von den Besuchern gut angenommenen Veranstaltungsort in der Stadt Salzburg entwickelt“. Im Jahr 2015 wurden knapp 30.000 Besucher gezählt.
Das Programm im Odeïon in Salzburg-Mayriwies umfasst die ganze Bandbreite: Theater, Konzert von Jazz über Vokalsmusik bis Klassik, Tanz, Jugend- und Schulprojekte. Dazu kommen themenbezogene Ausstellungen im Foyer. Eng ist die Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Dachverband Salzburger Kulturstätten und seinen Mitgliedern, dem Chorverband Salzburg, der benachbarten Rudolf Steiner Schule und vielen weiteren Salzburger Schulen und Einrichtungen aus Kunst, Sozialem und Wirtschaft: „Partnerschaften mit Salzburger Künstlern und Institutionen werden bewusst gesucht und gefunden“, sagte Eva-Maria Schachenhofer, die Künstlerische Leiterin, am Montag (19.9.) bei der Präsentation des neuen Spielzeit-Programms.
Darüber hinaus, versuche das Odeïon Salzburg auch, „Kultur nicht nur zu zeigen sondern zu leben“, betont Eva-Maria Schachenhofer. So bildet die hauseigene BioArt Küche einen Lehrling aus, der als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Österreich gekommen ist und mittlerweile das erste Lehrjahr positiv abgeschlossen hat. Im Zuge der Flüchtlingswelle vergangenen Herbst habe Peter Daniell Porsche, der maßgeblich am Bau des Odeïon beteiligt war, ein benachbartes Grundstück für den Bau von Flüchtlingshäusern zur Verfügung gestellt. Die Errichtung, so Schachenhofer, sei derzeit nicht nötig, die Bereitschaft bleibe aber aufrecht. Weiters biete das Odeïon etwa den Schülerinnen und Schüler der Rudolf Steiner Schule die Möglichkeit, sich in der Gastronomie, Technik und beim Publikumsdienst im Berufsleben „auszuprobieren“.
Zurück zum Programm, das seit 2014 Eva-Maria Schachenhofer verantwortet und gestaltet wird: „Mit dem Kleinen Theater gibt es heuer zum ersten Mal eine besondere Zusammenarbeit: ‚Der Messias’, die weltweit gefeierte schräge Groteske von Patrick Barlow, feiert am 10.Oktober im Dorothea Porsche Saal ihre Vor-Premiere.“ Die weiteren Aufführungen mit Edi Jäger und Georg Clementi sind im Kleinen Theater und im Odeïon zu sehen.
„Robinson – Meine Insel gehört mir“ ist ein Theater für Menschen ab acht Jahren und eine Koproduktion mit der Plaisiranstalt Wien. Die Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck steht in einem Arrangement für Bläserquintett auf dem Programm. Für Jugendliche kommt Ende November Raoul Biltgens Stück „Hot Jobs“, das Probleme der Generation Y zum Inhalt hat.
Für „Erwachsenen“ gibt es diesen Herbst am 24. September als österreichische Erstaufführung die Komödie „Herrinnen“ von Theresia Walser in einer Kooperation mit dem Niederösterreichischen Theatersommer Herrenseetheater Litschau. Maria Bill schaut als „Edith Piaf“ im Odeïon vorbei. Zum 155. Geburtstag von Arthur Schnitzler wird es 2017 einen Schwerpunkt geben. In der Sparte Literatur ist mit dem Residenzverlag eine lose Reihe unter dem Arbeitstitel „Literatur am Mittwoch“ geplant. Autoren des Verlages sollen zukünftig verstärkt auch im Odeïon Salzburg auftreten.
Das Odeïon ist ein Hotspot für die Vokalmusik. „Die Chor Orchester Akademie im Odeïon findet bereits zum fünften Mal statt“, freut sich Eva-Maria Schachenhofer. „Wieder werden 120 Mitwirkende zwischen sechs und 99 Jahren erwartet, die zusammen mit fünfzig Seminarleitern und Coaches ein musikalisch anspruchsvolles Programm quer durch alle Musikstile erarbeiten und am letzten Tag zur Aufführung bringen werden.“
In Kooperation mit dem Chorverband Salzburg findet im Odeïon bereits seit vielen Jahren ein Chor-Zyklus statt, der von Helmut Zeilner, Landes-Chorleiter des Chorverband Salzburg, kuratiert wird. Das Programm zeigt auch im kommenden Jahr die verschiedenen Facetten der Salzburger Chorlandschaft und fungiert als wichtiger Treffpunkt der besten Chöre und Chorsänger des Landes. Workshops für alle interessierten (Chor-) Sänger bilden dabei einen wichtigen Schwerpunkt und laden neben dem Zuhören auch zum Mitmachen ein.
Im Bereich Tanz halte sich, so Eva-Maria Schachenhofer, sich das Odeïon aufgrund der starken Tanzszene in Salzburg sehr gezielt zurück. Allerdings schätzen immer mehr Ballett-, Tanz- und Bewegungsschulen die Möglichkeiten des Dorothea Porsche Saals für ihre Abschlusspräsentationen. Vor allem von Nachwuchsprojekten wird das Haus hier förmlich „überrannt“. Fallweise und soweit es terminlich noch möglich ist, findet die starke heimische Breakdance-Szene im Odeïon einen Partner. (Odeïon/dpk-klaba)