STIFTUNG MOZARTEUM
Gedenken an Lotte Schwarz
03/12/15 Am 7. November ist eine große Musik-Mäzenin verstorben: Lotte Schwarz ist am Samstag (5.12.) ein Gedenkkonzert gewidmet.
Den Rat von Sir Yehudi Menuhin („um jung zu bleiben, muss man den Kontakt mit jungen Menschen pflegen“), den sie aus ihrer Londoner Zeit kannte, befolgte Lotte Schwarz bis in die letzten Wochen ihres Lebens: Ihre Großzügigkeit zeigte sich nicht nur in ihren zahlreichen finanziellen Zuwendungen. Sie war auch stets eine geschätzte Gesprächspartnerin in wissenschaftlichen, intellektuellen und künstlerischen Kreisen. Vorzugsweise aber hatte sie viel Kontakt mit jungen Menschen: ihre Ratschläge, die manchmal auch sehr direkt und hinterfragend kritisch sein konnten, wurden immer sehr dankbar angenommen und befolgt.
Lotte Schwarz wurde 1921 geboren. Sie entstammte einer Ärztefamilie – der Vater, Prof. Julius Baer, war einer der ersten Mediziner, der mit Insulin experimentiert hatte; die Mutter, Olga Aaron, war ebenfalls Ärztin. Sie wuchs in ihrer Geburtsstadt Frankfurt am Main bis zur notwendigen Emigration nach Palästina auf. Die fünfziger und sechziger Jahre verbrachte sie in Berlin, wo sie in einer zwanzigjährigen Partnerschaft mit Hans Gröber lebte. Nach dem Tode des deutschen Kaufmanns im Jahr 1983 widmete sie sich dem medizinischen und künstlerischen Mäzenatentum. Diese Tätigkeit wurde in ihren letzten 18 Lebensjahren intensiviert durch die Bekanntschaft und spätere Heirat mit dem Dirigenten, Komponisten und Musikwissenschaftler Graziano Mandozzi. In ihren letzten Lebensjahren lebte sie in Salzburg.
Bei dem Gedenkkonzert am Samstag (5.12.) werden junge Künstler spielen, die eine enge Verbindung zu Lotte Schwarz hatten. (ISM)