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TODESFALL

Ernst Fuchs (1930-2015)

09/11/15 Dass er die 1972 die von Otto Wagner entworfene Villa in Wien-Hütteldorf kaufte, restaurierte und auch in seinem Sinne umgestaltete, war nicht verwunderlich: War für ihn, den letzten „Malerfürsten“ im Sinne des Historismus und Jugendstils, Kunst doch etwas Ganzheitliches.

Heute Montag (9.11.) ist ernst Fuchs im Alter von 85 Jahren in Wien gestorben. Er hatte – seit seine Villa 1988 als Privatmuseum und Sammlung Ernst Fuchs eröffnet wurde – in Monte Carlo gelebt und war, wenn er in Wien war, im Hotel abgestiegen.

Ernst Fuchs war Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Der Schüler von Albert Paris Gütersloh hatte diesen Stil 1948 gemeinsam mit seinen Studienkollegen Anton Lehmden, Arik Brauer, Wolfgang Hutter (einem Sohn von Gütersloh) und Rudolf Hausner als „Schule“ deklariert. Altmeisterlichen Malerei, Jugendstil, Surrealismus – das waren Quellen für Fuchs' von religiösen und mythologischen Motiven üppig durchzogenen Bildwelten. 1957 hielt er sich längere Zeit im Dormitio-Kloster am Berg Zion (Israel) auf und beschäftigte sich mit Ikonenmalerei.

Zwölf Jahre lang lebte Ernst Fuchs in Paris. Er freundete er sich auf Reisen mit Salvador Dalí, Giorgio de Chirico und Jean Cocteau an. Von Dalí stammte der nicht unproblematische Ausspruch aus den siebziger Jahren: „Wir sind das Goldene Dreieck der Kunst: Breker – Dalí – Fuchs. Man kann uns wenden wie man will, wir sind immer oben.“ Ja, auch der in Nazi-Zeiten hoch gehandelte Arno Breker gehörte in den Fuchs-Freundeskreis.

Die Selbstinszenierung war ihm alles andere als fremd. Die „Pest des Rationalismus und des Konstruktivismus“ bekrittelte er nicht nur in seinem 1966 veröffentlichten Buch „Architectura Caelestis. Die Bilder des verschollenen Stils“: „All der herrliche Kitsch, den die Maschinenpuritaner verboten haben“ - in Fuchs' Veredelung erwies er sich als bestverkäuflich. Zum ganzheitlich-ikonographischen Kunstverständnis gehörte, dass Fuchs auch als Innenarchitekt und als Ausstatter für Film, Opern- und Ballettbühne betätigte.

Ernst Fuchs verstarb im Wiener Sophienspital an Altersschwäche. Fuchs hinterlasse 15 Kinder und „ein großes künstlerisches Werk als Maler, Bildhauer, Dichter, Designer und Komponist“, schreibt die APA unter Berufung auf eine Aussendung der Familie. (dpk-krie)

 

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