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TODESFALL

Annemarie Düringer

26/11/14 Über sechzig Jahre ist es her, dass sie das erste Mal bei den Salzburger Festspielen auftrat: 1952 in Goldonis „Der Lügner“. Annemarie Düringer ist Annemarie Düringer ist am Mittwoch (26.11.), am Tag ihres 89. Geburtstages, in Baden bei Wien sanft entschlafen.

Die Trägerin des Alma Seidler-Ringes, Kammerschauspielerin Annemarie Düringer war Doyenne (seit 2001) und Ehrenmitglied des Burgtheaters. „Annemarie Düringer verkörperte im Haus am Ring die Verbindung von Tradition und Moderne – sie spielte bereits im Nachkriegsexil der Burg, im Ronacher, und sie war die Erste, nach der Peter Zadek fragte, als er das erste Mal am Burgtheater inszenierte“, so Burg-Direktorin Karin Bergmann.

Annemarie Düringer, geboren 1925 in Basel, entstammt der Familie eines Schweizer Industriellen. Schon 1949 wurde sie Ensemblemitglied des Burgtheaters. In über 70 Rollen arbeitete sie u.a. mit Regisseuren wie Walter Felsenstein (in Ibsens „John Gabriel Borkman“), Leopold Lindtberg, Bernhard Wicki, Peter Hall (Pinters „Alte Zeiten“ 1972), Peter Wood, Thomas Langhoff, Hans Neuenfels, Hans Lietzau (Titelrolle in Lorcas „Bernarda Albas Haus“ 1986) und Claus Peymann (Frau Zittel in Thomas Bernhards „Heldenplatz“). Sie stand mit den meisten der großen Schauspielerinnen und Schauspieler des 20. Jahrhunderts auf der Bühne. Zuletzt spielte sie am Burgtheater die Frau in Ionescos „Die Stühle“ in der Regie von Achim Benning, Frau Helseth in Ibsens „Rosmersholm“ in der Regie von Peter Zadek, die Gräfin Gudenus in Thomas Bernhards „Elisabeth II.“ in der Regie von Thomas Langhoff und die Mutter in Jon Fosses „Traum im Herbst“ in der Regie von Joshi Oida. Als Gräfin Gudenus stand sie bis 2007, später noch für Lesungen auf der Bühne. 

Manchmal übernahm, sie auch Filmrollen, zuletzt 2006 an der Seite von John Malkovich als Mutter von Gustav Klimt in der Filmbiografie von Raoul Ruiz „Klimt“ und in der Schweizer Produktion „Die Herbstzeitlosen“ in der Rolle der Frieda Eggenschwyler. 1992 gab sie am Theater in der Josefstadt ihr Debut als Regisseurin mit James Saunders’ „Bessere Zeiten“. (Burgtheater/dpk)

 

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