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JAHRESSTIPENDIUM FILM 2014

Antoinette Zwirchmayr und die liebe Familie

12/08/14 Das Jahresstipendium Film 2014 des Landes Salzburg geht an die 1989 in Oberndorf geborene und in Wien lebende Filmemacherin Antoinette Zwirchmayr.

Ein Film über den Großvater ist als erster Teil einer autobiographisch inspirierten Trilogie gedacht. Im zweiten Teil der Trilogie – „Josef – Täterprofil meines Vaters“ – möchte sich die Filmemacherin mit dem Banküberfall, den ihr Vater im Alter von 17 Jahren begangen hat, auseinandersetzen.

Das Jahresstipendium 2014 in der Höhe von 10.000 Euro soll Antoinette Zwirchmayr bei der Realisierung dieses Projekts und bei der Finanzierung des zunehmend teureren analogen Filmmaterials helfen. Die Jury bestand aus dem Filmautor und Medienproduzenten Markus Weisheitinger-Herrmann, dem Designer und Diplomregisseur Till Fuhrmeister und dem Filmkritiker Helmut Hollerweger. Kulturreferent Schellhorn betonte den Stellenwert des künstlerischen Films: „Ohne Film gibt es keine Kulturpolitik. Wir werden in Salzburg in enger Kooperation mit der Filmszene zusätzliche Anstrengungen für den künstlerischen Film und für ein vitales, kreatives filmkünstlerisches Milieu unternehmen.“

Zwirchmayr konnte die Jury sowohl mit ihren bisherigen Filmen, als auch mit ihrer aktuellen Projekteinreichung überzeugen. Bescheinigt wird jungen Filmemacherin eine eigenständige, experimentelle Bildsprache und ein kreativer, konsequenter Umgang mit dem selten – und teuer – gewordenen analogen Filmmaterial. Ganz bewusst und gekonnt, so die Jury, würden dabei Störungen und technische Beschränkungen als konzeptionelle Arbeitsweise verstanden werden.

In ihrem Film „Der Zuhälter und seine Trophäen“ erzählt sie von ihrem Großvater, einem Salzburger Bordellbesitzer. Zwirchmayr reflektiert die daraus resultierenden Konflikte innerhalb der Familie, die zwiespältigen Gefühle gegenüber der eigenen Biographie und die Tücken der eigenen Erinnerung. Diese „intelligente Reflexion trifft auf eine stimmige Inszenierung samt schönen Bildkompositionen“, befand die Jury. Die offizielle Würdigung wird im Rahmen der großen Kunstpreisverleihung im Herbst stattfinden. (LK/dpk-klaba)

 

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