ORCHESTERPROJEKT
Lauter Komponistinnen
29/09/22 Angeblich gehört das 1927 entstandene Concerto for Violin, Horn and Orchestra von der Engländerin Ethel Smyth (1858–1944) zu den meistaufgeführten Werken einer Komponistin überhaupt – übertroffen nur von Clara Schumanns Klavierkonzert. Aber das gilt nicht hierzulande.
Am Sonntag (2. Oktober) wird dieses Stück im Max-Schlereth-Saal der Universität Mozarteum zu hören sein – und das ist eine österreichische Erstaufführung. Es gibt sogar einen Salzburg-Bezug von Ethel Smyth: Als am 11. August 1922 im Salzburger Café Bazar die IGNM gegründet wurde, war sie die einzige Frau in der honorigen Männerrunde. Unlängst erst wurde von ihr in der Salzburger Konzertreihe Frauenstimmen im Domchorsaal ein Streichquartett aufgeführt.
Es ist eines der vielen Konzerten, die heuer an das Hundert-Jahre-Jubiläum der IGNM erinnern. Vor allem Instrumentalkonzerte von Komponistinnen stehen auf dem Programm, etwa ein Harfenkonzert von der Französin Henriette Renié (1875–1956), einer Harfen-Meisterin ihrer Zeit.
Alice Mary Smith (1839–1884) war Engländerin. Ihre Sinfonie c-moll aus dem Jahr 1863 gilt als erste vollendete und aufgeführte Sinfonie einer Komponistin in England. Von ihr ist in dem Konzert des Orchesterprojekts unter Wolfgang Danzmayr ein Concertino für Klarinette zu hören. Die Solistinnen und Solisten stellt die Universität Mozarteum. (dpk-krie)