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TODESFALL

Heike Curtze (1946-2020)

16/10/20 1974 hat sie in Wien ihre Galerie gegründet, und damals war gerade der Wiener Aktionismus ein großes Thema. Das sollte einer der Schwerpunkte ihrer Arbeit werden. Die auch in Salzburg tätige Galeristin Heike Curtze ist in Wien verstorben, sie war 76 Jahre alt.

„Heike Curtze war schlichtweg die österreichische Galeristin der zweiten Republik“ schreibt die grüne Kultursprecherin Eva Blimlinger in einem Nachruf. „Heike Curtze hat nicht nur international renommierte heimische Künstlerinnen und Künstler mit großer Innigkeit und Beharrlichkeit vertreten, ihr war die Förderung und Vermittlung junger Künstlerinnen und Künstler genauso wichtig. Sie hat über Jahrzehnte stets ihren interessierten und forschenden Blick für Neues am Gebiet der bildenden Kunst beibehalten. Sie ist nicht Trends gefolgt, sie hat sie vielmehr gesetzt“, so Staatssekretärin Mayer. Sie vertrat unter anderem Attersee, Brus, Cibulka, Kocherscheidt, Nitsch und Rainer.

Heike Curtze wählte nach den Anfängen ihrer Galerietätigkeit in Köln, wo sie zunächst für die Dependance der Wiener Galerie Ariadne arbeitete, nicht zufällig Wien als ihren Arbeitsort: Sie hatte hier bereits studiert (Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft) und war mit der Theater- und Opernszene bestens vertraut. Auch die Künstlerinnen und Künstler, denen sie ihren ganzen Einsatz widmete, erweiterten die traditionellen Gattungen und brachen deren Grenzen hin ins Performative, Theatrale und Literaturaffine auf. „Weil Heike Curtze grundsätzlich an jenen interessiert war, die 'die Grenzen der Kunst verschoben', blieb sie auch immer am Puls der Zeit und engagierte sie sich ebenso für die jüngere Generation“, heißt es in einem Nachruf des Mumok. „Gegen Kunst als reines Spekulationsobjekt verwahrte sie sich aus ihrer Überzeugung heraus, dass Kunst vor allem eine geistige Angelegenheit ist, der man sich mit Verstand und Ruhe anzunähern“ habe. (dpk)

 

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