KULTURMINISTERIUM / STUDIE
Corona-Schäden im Kulturbereich
25/06/20 Die jährlichen Wertschöpfungseffekte des Kultur-Sektors in Österreich wird auf etwa 9,8 Milliarden Euro geschätzt. Die Einbußen durch die Corona-Pandemie beziffern Wirtschaftsforscher mit 1,5 bis 2 Milliarden Euro – also mit bis zu einem Viertel der Gesamtleistung.
Zu diesem ergebnis kommt eine vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport beauftragte Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO). Sie quantifiziert die direkten und indirekten Wertschöpfungseffekte des Kultursektors in Österreich und die zu erwartenden Schäden.
„Die Studie, die noch unter meiner Vorgängerin Ulrike Lunacek beauftragt wurde, zeigt eindeutig, dass die Kulturbranche eine der am schlimmsten betroffenen in dieser Krise ist“, sagt Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. „Und sie zeigt auch, wie wichtig das entschiedene Auftreten der Bundesregierung in diesem Bereich ist und bleibt.“ Andrea Mayer verweist auf die „schon in den ersten fünf Wochen meiner Amtszeit“ auf Schiene gebrachten Hilfspakete, „vom Überbrückungsfonds für selbstständige KünstlerInnen über das Filmpaket und den NPO-Fonds bis hin zu den zusätzlichen Mitteln für die Bundesmuseen und Bundestheater.“
Oliver Fritz, Co-Autor der WIFO-Studie, betont: „Obwohl es wichtig ist, die ökonomische Dimension von Kunst und Kultur zu erfassen, was ja Ziel der Studie war, muss darauf hingewiesen werden, dass deren Bedeutung weit über die enge wirtschaftliche Dimension der Wertschöpfungsdebatte hinausgeht. Der Kultursektor hat als Identitätsmerkmal gerade in Österreich eine große gesellschaftliche Relevanz, die sich nicht immer in Zahlen gießen lässt. Gerade deshalb ist es wichtig, in einer Krise rasch und zielgerichtet zu unterstützen, um diese wichtige Infrastruktur zu erhalten.“
Die WIFO-Studio empfiehlt unter anderem eine Stärkung der Planungssicherheit beim „Hochfahren“ sowie eine Differenzierung der Maßnahmen bei den Hilfsleistungen. Langfristige Empfehlungen der Studie beziehen sich unter anderem auf die Gefahr einer „Zweiklassengesellschaft“ in der Kultur oder auf den Mangel an verwertbaren Daten-Grundlagen in diesem Bereich. (BMKÖS)