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TODESFALL

Nello Santi

07/02/20 Am Zürcher Opernhaus, dem er von 1958 bis 1969 als Musikdirektor vorstand, aber sechs Jahrzehnte lang als Dirigent verbunden war, hat er acht Intendanten er- und überlebt: Nello Santi, einer der namhaftesten Kapellmeister fürs italienische Fach, ist 88jährig verstorben.

Einmal hat er sogar bei den Salzburger Festspielen eine Opernproduktion dirigiert: Das war 1960 ein Don Carlo (Verdi) in der Felsenreitschule. Im selben Jahr dirigierte Nello Santi erstmals an der Wiener Staatsoper und in London, zwei Jahre später debütierte er an der Metropolitan Opera in New York.

Santi ist 1931 im italienischen Adria (Venetien) geboren worden. Als Zwanzigjähriger debütierte er 1951 mit Verdis Rigoletto am Teatro Verdi in Padua, bald darauf hat er Beniamino Gigli bei einer Spanien-Tournee begleitet. Seine Karriere brachte ihn an alle großen Opernbühnen der Welt. Allein an der Oper in Zürich, seinem künstlerischen Mittelpunkt, hat Nello Santi 94 Premieren geleitet – darunter fünf Produktionen des Rigoletto und je drei von Manon Lescaut, Der Liebestrank und Lucia di Lammermoor. Er wirkte in Zürich "so lange wie kein anderer Künstler in der Geschichte des Hauses", heißt es in einem Nachruf.

An der Wiener Staatsoper hat Nello Santi zwischen 1960 und 1982 17 verschiedene Werke in 87 Vorstellungen geleitet. Blicke in die Partituren hatte einer wie er in seinem Kernrepertoire schon längst nicht notwendig. Nello Santi dirigierte Opern meist auswendig. (dpk)

Bild: Opernhaus Zürich / Toni Suter

 

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