POLIT-THEATER
„Wir sind Päsident*in“
15/12/17 „Die Gemütlichkeit“ „Der Konjunktiv“, „Die Opfermentalität“ – es gibt wohl unterschiedliche Möglichkeiten, der abgründigen österreichischen Seele in allegorischer Form beizukommen.
„Salzburgerinnen und Salzburger kommen in einer Art theatraler Konferenz zusammen“, erklärt die Theaterpädagogin und Regisseurin Bernadette Haidegger das Setting einer Theaterproduktion, die morgen Samstag (16.12.) in der TriBühne Lehen das erste Mal zu sehen ist: „Wir sind Präsident*in - Eine Ausnahmekonferenz“.
Sieht also so aus, als sei das Bürgertheater nun endgültig in Salzburg angekommen. Im Landestheater gibt’s so eine gesellschaftlich engagierte und mitteilungsfreudige Laienspieltruppe ja schon länger. Der Theaterverein Chromosom XX zieht nun gleich. Theaterprofis und Laien sind eingebunden: Volker Wahl, Sophie Hichert, Waltraud und Leo Prothmann, Tobias Enzesberger, Samar Shehata, Paul Hüttinger und Schüler des Musischen Gymnasiums.
Ausgangslage der dokumentarischen Performance sei die Beobachtung dieser gesellschaftlichen wie politischen Polarisierung, erklärt Bernadette Heidegger, die gemeinsam mit Dagmar Lesiak Regie führt. Auch Text produzierend waren viele Köche am Werk. Die Protagonisten selbst, man habe aber auch Interviews geführt. Die Frage: „Gibt es in Österreich noch ein gemeinsames Wir, auf das man sich einigen kann?“
All die Leute „schlüpfen in österreichische Mentalitäten und treten als Delegierte einer österreichischen Charaktereigenschaft auf die Bühne, um sich auf Zahn fühlen zu lassen: Welche Eigenschaft kann bleiben, welche muss weg, damit eine moderne Gesellschaft, ein heutiges Wir funktionieren kann?“ Und weiter: „Jede Eigenschaft darf sich wortreich verteidigen und wird Rede und Antwort stehen. Entscheiden muss am Ende aber das Publikum.“ (Chromosom XX)