KARDINAL-KÖNIG-KUNSTPREIS
An Kerstin von Gabain
28/11/17 In einem Festakt überreichte Erzbischof Franz Lackner den mit 11.000 Euro dotierten Kardinal-König-Kunstpreis an Kerstin von Gabain. Werke aller 23 nominierten Künstlerinnen und Künstler sind in einer Ausstellung in St. Virgil Salzburg zu sehen.
Prälat Johannes Neuhardt, Initiator der jährlich vergebenen Auszeichnung, bedankte sich bei Erzbischof Franz Lackner für das Engagement bei der Förderung zeitgenössischer Kunst: „Die Kirche braucht die Kunst und zwar die von Heute. Sie kann sich nicht mit der von Gestern begnügen, weil ihr Auftrag für Heute und Morgen gilt.
Kerstin von Gabain nimmt in ihrem Werk „Symposium on the dark ages“ Bezug auf Hieronymus Boschs „Weltgerichtstriptychon“ und übersetzt Emotion und Formensprache des 1504 entstandenen Altarbildes in die Gegenwart. Die Künstlerin baute ihre Installation, bestehend aus einem dreiteiligen Tisch, vor Boschs Werk in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien auf. Wie auf einem Seziertisch liegen darauf in sinnlich-fleischlichem Rosa gehaltenen Wachspräparate, die an „Knochen, Mark und Fleisch“ erinnern
Die fünfköpfige Jury würdigt den Umgang Gabains mit der Tradition: „Kerstin von Gabain deutet Bild-Traditionen radikal um; sie spielt auf den Objekt- und Fetischcharakter von musealen Exponaten ebenso an wie auf den manipulativen Charakter von Ausstellungen“, heißt es in der Begründung.