TODESFALL
Peter Oswald
04/08/17 Er hat viel ermöglicht für zeitgenössische Komponisten in unserem Land: Der Musikmanager Peter Oswald ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag unerwartet verstorben. Er war von 2000 bis 2005 Intendant des „steirischen herbst“, von 1988 bis 1990 leitete er das musikprotokoll.
„Peter Oswald öffnete vielen Menschen die Türen zu neuen klanglichen Welten – seine Leidenschaft für die Kunst und vor allem für Neue Musik ist legendär, ließ ihn Grenzen überschreiten und hinterlässt tiefgreifende Ereignisse und Spuren“, heißt es in einem Nachruf der Intendantin des „steirischen herbst“, Veronica Kaup-Hasler.
Seine Pionierarbeit für die Neue Musik lebt fort in den vielen und einzigartigen Aufnahmen zeitgenössischer Musik in dem von ihm und seiner Frau Barbara Fränzen gegründeten Label Kairos.
Peter Oswald – Jahrgang 1953 – war in vielen Bereichen tätig, als Musikjournalist vom Falter über die Neue Zeitschrift für Musik, bis zum ORF, Melos und den ORF. Von 1984 bis 1987 war er Leiter der Promotionabteilung der Universaledition. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren Franz Schreker, Alexander Zemlinsky, Hans Zender, Wolfgang Rihm und Beat Furrer. Danach war er bis 1988 Musikreferent der Wiener Festwochen.
Große Musik(theater)produktionen prägten den „steirischen herbst“ unter seiner Intendanz – „Begehren“ von Beat Furrer eröffnete das Kulturhauptstadtjahr Graz 2003 und wurde später von der renommierten Zeitschrift Opernwelt als Oper des Jahres ausgezeichnet. 1988 bis 1991 leitete Peter Oswald die Musikabteilung im Landesstudio Steiermark des ORF, danach war er Musikchef des ORF-Fernsehens. Er war verantwortlich für Dokumentarfilme wie „Pierre Boulez in Salzburg“, „Peter Sellars Annäherung an Messiaens Saint François d’Assise“, „amerikanische Träume“ sowie über Neue Musik. Im August 1992 übernahm er die Intendanz des Klangforum Wien. (dpk-krie)