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Theologie ist kein Handlanger des Lehramtes

HOCHSCHULWOCHEN / THEOLOGISCHER PREIS

03/08/17 Der Freiburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff ist mit dem „Theologischen Preis“ der „Salzburger Hochschulwochen" ausgezeichnet worden. Der renommierte Preis würdigt das Theologische Lebenswerk Schockenhoffs, der als Wissenschaftler und als „öffentlicher Intellektueller“ etwa bioethische Debatten vorangetrieben und geprägt hat.

Verliehen wurde der mit 5.000 Euro dotierte und maßgeblich von der Erzabtei St. Peter gesponserte Preis am Mittwoch (2.8.) im Rahmen der Hochschulwochen. In seiner Dankesrede unterstrich Schockenhoff die Bedeutung der Öffentlichkeit (Das Oberthema der gesamten Hochschulwoche lautet „Öffentlichkeiten“) für Kirche und Theologie. Öffentlichkeit dürfe dabei nicht als „Gegenüber der Kirche“ oder nur als „Adressat ihrer Verkündigung“ begriffen werden, sondern als „eine Dimension des kirchlichen Lebens“. Die Botschaft Jesu sei es schließlich, hinauszugehen und allen Menschen das Evangelium zu verkünden. Insofern widerspräche es dem Wesen und Auftrag der Kirche, wolle sie sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen, um ihren Glauben nur in einer abgeschlossenen Sonderwelt zu leben. Öffentlichkeit sei vielmehr „von konstitutiver Bedeutung für das Christsein der Gläubigen und für das Volk-Gottes-Sein der Kirche“.

Die Theologie sei gefordert, die Öffentlichkeit und damit eine größere als die eigene Fach-Community zu suchen, um vor diesem großen Forum „Rechenschaft über den eigenen Glauben und dessen Vernunftgemäßheit abzulegen“. Schließlich sei die Theologie nicht ein Handlanger des römischen Lehramtes, dem sie zu dienen habe, sondern sie speise sich aus dem Glauben der Kirche selber, der wiederum in der Öffentlichkeit artikuliert und reflektiert werde. (hkl/KAP)

Bild: Henning Klingen / Kathpress

 

 

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