Gegen Schwellenängste, für die Neugier
REST DER WELT / MÜNCHEN / STARS & RISING STARS
02/05/17 Cecilia Bartoli war natürlich der große Magnet für das Auftaktkonzert für ein bemerkenswertes neues Konzertfestival in München, „Stars & Rising Stars“. Man geht mit prominenten und jungen Künstlerinnen und Künstlern auch an ausgefallene Orte.
Von Elisabeth Aumiller
Das erste Konzert am Montag (1.5.) im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal der Münchner Musikhochschule wurde in Zusammenarbeit mit der Cecilia-Bartoli-Musikstiftung organisiert. Man präsentierte zwei junge Tenöre, Petr Nekoranec aus Tschechien und Huang Shan aus China, sowie den bolivianischen Bassisten José Coca. Am Klavier begleitete die Sim So Young. Cecilia Bartoli brachte sich halbszenisch und von Energie sprühend ein mit Ausschnitten aus Rossinis „La Cenerentola“ , Mozarts „Cosi fan tutte“ und „Don Giovanni“. Die jungen Sänger zeigten ihr hervorragendes Können und brillierten mit ebenso bekannten wie anspruchsvollen Paradestücken aus Opern von Mozart, Rossini, Vivaldi, Bizet und Verdi.
Im neuen Festival verbindet man zwei überzeugende Aspekte: Weltstars geben durch das gemeinsame Musizieren mit jungen Spitzenkünstlern diesen ein beachtetes Auftrittsforum, und so will man klassische Musik auch einem neuen Publikum zuführen. Nach dreißig erfolgreichen Jahren als Intendantin des Festivals „Kissinger Sommer“ ist Kari Kahl-Wolfsjäger Gründerin und Managerin des neuen Festivals „Stars & Rising Stars“. An unüblichen Spielorten wie etwa in ehemaligen Fabrikhallen oder in den Sälen des Künstlerhauses, des Hofbräuhauses oder des Bayerischen Landtags im Maximilianeum hofft man „Schwellenängste“ gegenüber klassischen Musentempeln abzubauen. Die Eintrittspreise sind einladend:10 Euro für Besucher bis 28 Jahre und 25 Euro für alle anderen.
Vom 20. bis 28. Mai werden in München täglich spannende Programme angeboten, in denen renommierte Weltstars gemeinsam mit jungen Spitzenkünstlern aus Russland, Amerika, China, Korea, Frankreich, Belgien, Holland, Polen, Italien, Norwegen, Rumänien, Kuba, Tschechien, Österreich und Deutschland singen und spielen.
Die georgische Geigerin Lisa Batiashvili konzertiert mit der jungen Violinistin Veriko Tchumburidze, dem Cellisten Andrei Ionita und den Pianisten Ana Kipiani und Beka Gochiashvili. Die Sopranistin Simone Kermes hat als Partner den koreanischen Tenor Sungmin Song und das Trio Metamorphosi, bestehend aus dem Pianisten Daniel Heide, dem Perkussionisten Jan Roth und dem Kontrabassisten Matthias Eichhorn. Die Sopranistin Mojca Erdmann singt mit dem Tenor Karol Koszlowski, dem Pianisten Niu Niu , dem Klarinettisten Wooyun Kim und den Philharmonischen Solisten München. Partner von Martin Stadtfeld ist der Cellist Kian Soltani und der Geiger Marc Bouchkov. Jean-Yves Thibaudet spielt vierhändig mit dem jungen Aidan Mikdad, der wiederum die Cellistin Raphaela Gromes begleitet. Mit Elisabeth Leonskaja musizieren der Pianist Jorge Buajasan, der Geiger Sergey Dogadin und die Cellistin Raphaela Gromes. Sabine Meyer und Reiner Wehle bieten eine reichhaltige Programmfolge zusammen mit der ägyptischen Sopranistin Fatma Said und den Klavierbegleitern Daniel Heide und Bernd Redmann, der als Uraufführung zwei eigene Lieder beisteuert. Die berühmte Violinprofessorin Ana Chumachenco stellt die Violinvirtuosen ihrer Meisterklasse an der Münchner Musikhochschule vor. Der Geiger Julian Rachlin tritt zusammen mit dem Violinisten Robert Lakatos und dem Pianisten Maxim Lando auf. Der Bariton Matthias Winckhler, 1. Preisträger des Salzburger Mozartwettbewerbs, und der polnische Tenor Lukasz Zaleski sind Partner von Olga Peretyatko, am Klavier begleitet vom Berliner Hochschulprofessor Semion Skigin.