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Flöten, Rosen, Zaubersprüche

MOZARTEUM / KLANGREISEN  IM SOLITÄR

19/10/12 Ohrensessel. Stehlampe. Glühendroter Plafond: In die Studierstube des Dr. Heinrich Faust führte das erste Konzert in der neuen Kammermusikreihe der Universität Mozarteum: „KlangReisen“ heißt der Zyklus im Solitär, erste Station machte das Merlin Ensemble Wien zusammen mit Burgschauspieler Martin Schwab.

Von Heidemarie Klabacher

altAus den düsteren Tiefen von Franz Liszts „La Notte“ herauf beschwor die Stimme des Doktor Faust den „Geist“. Es ist ja nicht der Teufel persönlich, der in der „Historia von Doktor Johann Fausten“ den gelehrten Sinnsucher auf verbotene Wege führt, sondern eben Mephostophiles, ein subalterner Jungmananger des Bösen. Der Vertrag den die beiden aushandeln ist denn auch so moralisch, wie heutzutage ein Übereinkommen zwischen Politikern und  Banken. Dabei will Faust ja keineswegs das Böse. Martin Schwab erzählte etwa auch davon, wie Faust einem Liebeskranken Adeligen zu einer Ehefrau verholfen hat.

Passagen aus dem Volksbuch, aber auch aus dem „Faust“ von Nikolaus Lenau oder Christopher Marlowe wurden verwoben mit Musik von Franz Liszt (Grand Duo concertante oder Mephistowalzer), einer Bearbeitung der Kadenz zum Beethoven-Violinkonzert oder Schumanns Fantasie C-Dur für Violine und Klavier op. 131.

Nach diesem eher „höllischen“ Auftakt führt die „KlangReise“ am 9. November hinauf in die eher himmlischen Gefilde von Harfe und Flöte: Das Duo Regine Kofler und Michael Martin Kofler wird seine Reise bei Bach und Mozart starten und dann Richtung Französischer Impressionismus abheben. Am 12. Dezember folgt unter dem Titel „Es ist ein Ros entsprungen“ ein Festkonzert zum fünfjährigen Bestehen des Kammerchors der Universität Mozarteum unter der Leitung von Herbert Böck.

Im neuen Jahr geht es am 10. Jänner weiter mit dem Bartholdy Quintett Hannover. Am 20. März lädt der Pianist Roland Batik auf eine Reise von Bach bis Batik. Eine Schubertiade mit dem Wiener Klaviertrio und ein Liederabend mit Angelika Kirchschlager und Alessandro Misciasci sind die KlangStationen im April und im Mai. Alle Programme des von Lukas Hagen kuratieren Zyklus sind fix und fertig, das gemeinsame Programmheft für alle Konzert liegt auch schon vor. Das einzige Überraschungspaket ist das Abschlusskonzert unter dem Titel „Gelegenheit macht Meisterwerke“, das Lehrende und Studierende gemeinsam mit dem Rektor als Moderator gestalten werden.

KlangReisen im Solitär – Internationaler Kammermusikzyklus 2012/13 – www.uni-mozarteum.at
Bild: Universität Mozarteum / Christian Schneider

 

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