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Die vierte Posaune erschallt bereits

HINTERGRUND / MOZARTEUMORCHESTER

13/04/12 „Sie bringen mir jetzt bitte ihren Mozart bei“, habe der junge Dirigent David Afkam gesagt, als er zum ersten Mal vor dem Mozarteumorchester stand. Das Mozarteumorchester ist weiter auf Erfolgskurs – lokal und international.

Von Heidemarie Klabacher

Allein die Zahlen zeigen, dass die vor drei Jahren durchaus mit Skepsis betrachtete Idee zu den Sonntagsmatineen im Großen Festspielhaus mehr als gut war: Allein vom Vorjahr auf heuer ist die Zahl der Abonnenten um 35 Prozent auf 935 gestiegen. Insgesamt gab es bei dem vierteiligen Zyklus im Großen Festspielhaus zuletzt 7300 Besucher. Das sind um tausend mehr als in der Saison davor: „Von siebzig auf neunzig Prozent Auslastung: Das passiert nicht zufällig, das spiegelt die Qualität des Orchesters“, so Kultur-Landesrat David Brenner.

Auch die Donnerstagskonzerte im Großen Saal des Mozarteums seien mit 97,5 Prozent Auslastung regelmäßig ausverkauft: „Diese Konzerte sind so wichtig, weil hier vor Ort spürbar wird, wofür das Orchester steht.“ David Brenner verriet heute Freitag (13.4.) bei der Programmpräsentation auch „Internes“ aus der Intendantensuche für das Landestheater: Die Qualität des Mozarteumorchesters als „Hausorchester“ sei einer der Gründe gewesen, warum er ans Landestheater wolle, habe Carl Philip von Maldeghem bei seinem Hearing gesagt.

„Der Name ist Programm, wenn es um Tourneen nach China oder in den Fernen Osten geht“, berichtet Orchesterdirektorin Vera van Hazebrouck: „Die Veranstalter in China fragen nach authentischem Mozart in kleiner Besetzung.“ Zwei Wochen wird man in China unterwegs sein. Eine Tournee durch Südamerika musste noch im allerersten Planungsstadium fallen gelassen werden: „Das hätte sich finanziell nie gerechnet“, bedauert Vera van Hazebrouck. Auch eine USA-Tournee sei vom dortigen Veranstalter abgesagt worden: „Der Markt dort ist eng geworden, das Orchestersterben in Amerika ist dramatisch.“

Man wolle aber nicht nur in Mozartbesetzung, sondern künftig auch in großer „romantischer“ Besetzung unterwegs sein: „Dazu müssen wir aber das Repertoire erarbeiten – und dazu dienen uns die Sonntagsmatineen.“ Man schweift – ob in großer oder kleiner Besetzung - aber nicht nur in die Ferne: Bei den Paul-Hofhaimer-Tagen in Radstadt wird das Mozarteumorchester am 1. Juni das Eröffnungskonzert spielen.

Ein weiterer Aspekt der Orchesterarbeit seien CD-Aufnahmen, „oder eben Download aus dem Internet, was technisch in den nächsten Jahren auf uns zukommt“, sagt die Orchesterdirektorin. Es gebe einen hervorragenden Vertrag mit OEHMS Classik für Aufnahmen mit Ivor Bolton, der aber auch Aufnahmen mit anderen Labels zulasse. So werden in der nächsten Saison die Brahms-Klavierkonzerte mit Stephen Hough als Solisten und Mark Wigglesworth als Dirigenten aufgenommen.

91 Planstellen hat das Orchester, 86 davon sind besetzt. Eine vierte Posaunenstelle sei jüngst genehmigt worden. Eegen weiterer Planstellen sei sie bei Stadt und Land Salzburg vorstellig geworden, so Vera van Hazebrouck.

Bild: Mozarteumorchester
Der neue Saison-Kalender Samt in Ohr und Hand
Zur Programmvorschau Brahms einmal laut, einmal leise

 

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