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BACHCHOR / BIG BAND UNIVERSITÄT MOZARTEUM

06/11/24 Neben „normalem“ Pensum; wie dem in Kürze wieder anstehenden Mozart-Requiem, bereitet es dem Bachchor Salzburg diebische Freude, sich und seinen Fans auch weniger gewohnte Klänge zuzumuten – wie nun in der Szene Salzburg begeisternd und erfolgreich zwei Ur- und einer Erst-Aufführung unter dem Motto Bachchor goes Jazz!

Von Horst Reischenböck 

Ihrer zwei Dirigenten teilten sich brüderlich die anderthalb Stunden Programm: Der Stuttgarter Benjamin Hartmann übernahm die Verantwortung für die nicht ganz vierzig Vokalisten, Christoph Pepe Auer, Dozent für Jazz/Pop, für die von ihm gegründete Big Band der Universität Mozarteum.

Als Auftrag seitens des Bachchores erklang vorerst das 15minütige Triptychon The Fulfillment of Love für Chor und vierteilige Combo des Finnen Jukka Linkola. Der Mittelteil, Let us hurry, ließ Erinnerungen an rhythmische Muster Leonard Bernsteins wach werden. Da Werk gewann spontan die Publikumsgunst, ein Erfolg für den anwesenden Komponisten. Genauso wie die nachfolgende animierend musizierte Serenity’s Harmony aus der Feder von Bandleader Pepe Auer.

Im Zentrum des Interesses stand freilich ein weiterer musikalischer Jahresregent, der vor fünfzig Jahren verstorbenee Edward Kennedy „Duke“ Ellington. Und es wäre nicht der Bachchor gewesen, wenn nicht, aus gegebenem Anlass, mit dessen Sacred concert ein entsprechendes Werk aus seinem kaum zu überblickend umfangreichen Schaffen zur lokalen Premiere gebracht worden wäre. Seine drei eigenen Aufnahmen beweisen es: Ellington arbeitete an diesem „work in progress“ von 1965 bis ein halbes Jahr vor seinem Tod und hinterließ, entsprechend eben einem improvisierendem Jazz-Musiker, letztlich dann doch keine definitive Gestalt. Für die Version, die am Dienstag (5.11.) zur Aufführung gelangte, zeichneten die beiden Dänen John Høbye und Peder Pedersen verantwortlich.

Nach der Lobpreisung Gottes und Beschwörung des Himmels stellen diese die siebenteilige eindringliche – und nach wie vor gedanklich unerlässliche – Beschwörung der Freiheit in den Raum. In diese stimmte, grandios ihre stimmliche Bandbreite von Mezzo bis Sopran virtuos führende, Solistin Karin Bacher ein. Den Abschluss dieses ersten Teils bildete dann ein erster rein instrumentaler Einschub. Dieser bot, wie auch vor dem auftrumpfenden Finale zu „T.G.T.T.“ (to good to title) Möglichkeiten zu Soli aus Reihen der fünf Saxophone und Posaunen sowie dem Trompeten-Quartett.

Eindeutiger und absolut animierender Höhepunkt war danach allerdings Eli Hookers step dance als zusätzliche Illustration für David, der vor dem Herrn tanzte. Das abschließende allgemeine Gotteslob wurde begeistert bejubelt und wiederholt. Eine rundum erfolgreiche Dokumentation, vor allem vom Bachchor, der einmal mehr mit vollem Einsatz einen Beleg für die Bandbreite seines stets überzeugenden gestalterischen Könnens lieferte.

Bilder: Bachchor Salzburg / C. Weinkamer (1); Gregor Faistauer (2);

 

 

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