Vom Barock bis ins 21. Jahrhundert
CAMERATA SALZBURG / SAISON 2024/25
30/04/24 In der laufenden Saison ist die Musik der Romantik im Zentrum der Camerata-Konzerte gestanden – als Test sozusagen, was (meist ohne Dirigenten) in diesem Bereich möglich und anzustreben ist. Für 2024/25 ist in den beiden Camerata-Zyklen im Mozarteum das Motto Spektren ausgegeben – so viel Abwechslung wie nur möglich.
Von Lully, Vivaldi und Händel über Mozart, Mendelssohn und Brahms bis Strawinsky, Poulenc, Widmann und Cage reicht der Bogen, und entsprechend buntscheckig sind auch die dazu eingeladenen Solisten und Dirigenten. Das reicht von der Blockflötistin Dorothee Oberlinger bis zum Geiger Christian Tetzlaff. Dieser eröffnet die beiden Salzburger Camerata-Zyklen mit dem beethoven-Violinkonzert, aber an dem Abend gibt es auch ein Stück für Solovioline und Streicher von Jörg Widmann (Insel der Sirenen) und Schumanns Zweite Symphonie.
Neoklassizistisches zum zweiten Termin: Neben Musik von Strawinsky hört man da das Konzert für Orgel, Streichorchester und Pauken von Francis Poulenc. Dass da zum ersten Mal in einem Konzert der Camerata die Orgel im Großen Saal des Mozarteums zum Einsatz kommt, darauf ist man stolz. Mit Dorothee Oberlinger geht es logischerweise quer durch den Barock-Krautgarten. Der junge Dirigent und Träger des Herbert-von-Karajan-Preises Oscar Jockel hat sich unter anderem die eine Symphonie von dem „spanischen Mozart“ Juan Crisóstomo de Arriaga vorgenommen. Der wurde übrigens auf den Tag genau ein halbes Jahrhundert nach Mozart, am 27. Jänner 1806, geboren. Er starb wenige Tage vor seinem 20. Geburtstag.
Die letzten Konzerte der Saison gehören jenen beiden Künstlerinnen, mit denen die Camerata künstlerische Patenschaften verbinden, der Pianistin Hélène Grimaud und der Geigerin Janine Jansen. Mit beiden sind auch Tourneen vorgesehen. Außergewöhnlich das Konzert mit Hélène Grimaud: Sie spielt am Nachmittag des 4. Mai 2025 im Großen Festspielhaus das Erste Klavierkonzert von Johannes Brahms.
Natürlich ist die Camerata auch wieder im Wiener Konzerthaus zu Gast, das längst zweite Heimat für das Orchester ist. Seit 1959 musiziert man dort, seit 1985 ohne Unterbrechung jedes Jahr. 195 Camerata-Konzerte hab es dort bisher, in der Saison 2024/25 kommen weitere fünf dazu: je zwei Abende mit Mao Fujita und Janine Jansen, eines mit Hélène Grimaud.
Ein Opernangagement in Wien hat die Camerata übrigens demnächst: Bei den Wiener Festwochen spielt sie ab 21. Mai unter der Leitung von Thomas Hengelbrock Mozarts La Clemenza di Tito. Es ist das Operndebüt des neuen Festwochen-Leiters Milo Rau als Opernregisseur.
Auf Tourneen und Gastspielen musiziert die Camerata in der kommenden Saison unter anderem mit Lisa Batiashvili, Sheku Kanneh-Mason, Veronika Eberle, Julia Fischer, Philippe Herreweghe, Daniel Ottensamer und Fabian Müller. Die Reisen führen zu den Wiener Festwochen, zum Mozartfest Würzburg, zu den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, den Rencontres Musicales d’Évian, dem Rheingau Musik Festival, den Merseburger Orgeltagen und zum Gstaad Menuhin Festival, ins Münchner Prinzregententheater sowie für das Neujahrskonzert mit Richard Galliano ins Kultur- und Kongresszentrum Luzern. Mit Hélène Grimaud geht es für sieben Konzerte nach China, aber auch nach München, Berlin, Paris, Hamburg, Köln, Amsterdam, Athen, Turin und Istanbul. Mit Janine Jansen reist das Orchester nach Vilnius, Eindhoven und Dresden, mit François Leleux nach Spanien und auf die Kanarischen Inseln.
Bei der Mozartwoche konzertiert die Camerata mit Lisa Batiashvili und François Leleux sowie mit Ivor Bolton konzertieren wird, bei den Festspielen mit einem Konzert unter der Leitung von Peter Dijkstra mit Patricia Kopatchinskaja und dem Chor des Bayrischen Rundfunks im Rahmen der Ouverture Spirituelle in der Kollegienkirche. Zu den Festspielen steuert die Camerata unter ihrem Konzertmeister Giovanni Guzzo auch das Programm Verklärte Nacht bei, und mit dem Bariton Matthias Goerne wird sie unter der Leitung von Jörg Widmann dessen neues Werk Schumannliebe aus der Taufe heben.
Die Generationenkonzerte werden als Konzerte für kleine Forscher und große Entdeckerinnen in Zusammenarbeit mit dem DomQuartier in den Räumen der Residenz fortgeführt. Das inklusive Projekt Papageno geht in die Schulewurde deutlich ausgebaut und bringt die Faszination der klassischen Musik mittlerweile an insgesamt 10 Schulen in 12 Klassen mit je 4 Workshops pro Schuljahr in Salzburg und Umland und erreicht damit 250 Kinder pro Schuljahr. (Camerata/dpk-krie)