Künstlerin und Pionierin
UNI MOZ / ERIKA FRIESER KAMMERMUSIKTAGE
29/05/24 Erika Frieser (1927–2011) hatte zwischen 1973 und 1995 als erste Frau am Mozarteum eine Professur für Klavierkammermusik, Vokal- und Instrumentalbegleitung inne. Der Pianistin, Pädagogin und Mitbegründerin des legendären Beethoven-Trios widmet die Universität Mozarteum bereits zum dritten Mal ein Kammermusikfestival.
Das Programm ist sensationell. Auf dem Programm stehen Werke von Nobu Kohda, Gabriela Ortiz, Clara Schumann, Charlotte Bray, Sarah Nemtsov, Lili Boulanger, Nadia Boulanger, Rebecca Clarke, Gajane Tschebotarjan, Mel Bonis, Samuel Coleridge-Taylor, Fanny Hensel, Carolin Shaw, Luise Adolpha Le Beau oder Florence Price. Erklingen werden Duos, Trios und „Quartett Plus“.
Die Erika-Frieser-Kammermusiktage wollen „vergessene Stimmen und hierzulande überhörte, selten oder noch nie gehörte Werke“ hörbar machen und an deren Schöpferinnen und Schöpfer erinnern. Das Festival verstehe sich nicht allein als „ein hochkarätiges Fest der Kammermusik, sondern auch ein aktiver Beitrag zur Erweiterung und Diversifizierung des musikalischen Repertoirealltags“, so die Verantwortlichen. 2021 hat Biliana Tzinlikova, Lehrende für Klavierkammermusik am Mozarteum, die Erika-Frieser-Kammermusiktage ins Leben gerufen. Ihr Anliegen ist es, „dem in Konzertprogrammen nach wie vor unterrepräsentierten Schaffen von Komponistinnen eine größere Bühne zu geben“. Das Festival wurde daher in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gleichstellung & Gender Studies der Universität Mozarteum gegründet.
Ziel des etwa alle eineinhalb Jahre stattfindenden Festivals sei es, „die Grenzen des immer und überall Hörbaren überschreiten“. Man wolle „nicht nur Werke von Komponistinnen präsentieren“, sondern die „kreative Palette sämtlicher kanonferner Komponistinnen und Komponisten, deren Stücke oft im Schatten des Bekannten bzw. Diskursbestimmenden verbleiben“.
Es musizieren Lehrende und Studierende der Universität Mozarteum. Gast ist Meesun Hong Coleman von der Anton Bruckner Privatuniversität. In drei Konzerten von 2. bis 4. Mai stehen Werke für drei Besetzungsgrößen auf dem Programm. Die Motti lauten kurz und bündig Duo, Trio und Quartett plus. „Dadurch, dass jedes Konzertprogramm im engen Austausch aller Mitwirkenden entsteht und Lehrende sowie Studierende der Universität Mozarteum mit namhaften Gästen Seite an Seite musizieren, zeichnen sich die Erika-Frieser-Kammermusiktage durch eine einzigartige, spürbare künstlerische Synergie aus“, so die Veranstalter. Die künstlerische Leitung hat die Pianistin Biliana Tzinlikova, für Organisation und Moderation zeichnet Iris Mangeng.
Wer war die Namenspatronin? Wikipedia gibt Auskunft: „Erika Frieser (geboren 24. September 1927 in Aussig Tschechoslowakei, verstorben 25. September 2011) war eine deutsche Pianistin und Hochschullehrerin. Frieser stammte aus dem Sudetenland und besuchte ab 1943 die Musikhochschule in Wien und ab 1945 das Mozarteum in Salzburg, das sie mit Diplom abschloss. 1946 trat sie erstmals bei den Salzburger Festspielen auf, dem sich zahlreiche Auftritte als Pianistin im In- und Ausland anschlossen. Von 1970 bis 1976 bildete sie mit Rudolf Koeckert und Gerhard Mantel das Beethoven-Trio. 1982 erfolgte ihre Ernennung zur ordentlichen Hochschulprofessorin für Kammermusik, Vokal- und Instrumentalbegleitung am Mozarteum. Sie lebte 1989 in Hof bei Salzburg. 1995 wurde sie emeritiert.“ (UniMoz / dpk-klaba)
Erika-Frieser-Kammermusiktage – Donnerstag (2.5.) bis Samstag (4.5.) jeweils im 19 Uhr im Solitär der Universität Mozarteum – Termine und Progrmamme www.moz.ac.at – Karten shop.eventjet.at
Bild: Universität Mozarteum