asdf
 

Im SALZ konserviert überlebt die Literatur

SALZ 150

16/01/13 „1975 war der Vietnamkrieg zu Ende, in Österreich wurde die Fristenlösung eingeführt und die SPÖ wurde stimmenstärkste Partei unter Bruno Kreisky. Das scheint alles sehr lange her zu sein. Aber so lange, so viele Jahre schon gibt es SALZ“. Das schreibt Brita Steinwendtner in ihrem Glückwunsch.

Von Heidemarie Klabacher

Die Jubiläumsausgabe gehört in die Reihe „Nahaufnahmen“ - ist also Autorinnen und Autoren aus Salzburg gewidmet. „Salzburger Schriftstellerinnen und Schriftsteller bekommen die Gelegenheit zur Erstveröffentlichung ihrer neuen Texte. Dieses Heft hat den stärksten Salzburgbezug und wird in der Literaturszene Salzburg besonders geschätzt und wahrgenommen und stellt für die Salzburger Autorinnen und Autoren ein wichtiges Forum dar“, sagen Christa Gürtler und Barabra Stasta, die Leiterinnen von SALZ.

Da ist in der Jubiläumsnummer von vielen Preisen und Auszeichnungen zu berichten und erfreulich ist wie immer die Bandbreite der Generationen: Sophie Plappert, Laura Freudentaler oder Irmgard  Fuchs haben Texte beigetragen, aber auch Christine Haidegger, Roswitha Klaushofer oder Ruprecht Mayer. Wolfgang Wenger hat zwei Erzählungen geschrieben und Manfred Koch lässt eine Kaltfront aufziehen.

Margret Kreidl ist mit einem „Alphabet der Träume“ bis zum Buchstaben K – Kirschblütenglanz - gekommen: „Ich bin in Salzburg geboren, das stimmt, aber ich bin die Tochter einer Japanerin. Kirschblütenglanz liegt auf meinem Gedicht. Einfache Erklärung: Die Blätter kommen nach den Blüten.“

Und auf dem Folgeblatt folgt eine Blüte: Es ist eher keine Kirschblüte, sondern ein recht kräftiges aber ansprechendes Gewächs. Der Salzburger Künstler Martin Gredler hat es auf den Seiten zehn und elf einer alten SALZ-Ausgabe sprießen lassen. Martin Gredler hat das Jubliäumsheft mit der Nummer 150 gestaltet und zwar mit Pflanzen aus dem Um-Feld des Literaturhauses, mit Gewächsen, die „sich tatsächlich um das Haus in der Strubergasse herum finden“.  Das Reptil auf der Titelvorderseite ist hoffentlich stark vergrößert dargestellt, auf der Titelrückseite ist ein wunderschöner „Breitwegerich“ zu sehen. Zur Fauna gehört auch ein Kran – angesichts der Bautätigkeit auf der anderen Straßenseite selbsterklärend.

Die „Nahaufnahmen“ richten sich auch auf Preisträger des vergangenen Jahres: Hans Höllers Laudatio auf Peter Handke, anlässlich der Verleihung des Großen Kunstpreises für Literatur ist nachzulesen. Ebenso Uta Deners Laudatio auf Elke Erb, der Georg-Trakl-Preisträgerin für Lyrik. Gedichte von Elke Erb eröffnen den literarischen Reigen in diesem Heft, gefolgt von Gedichten aus der Feder von Christian Lorenz Müller, der den Georg-Trakl-Förderungspreis erhalten hat.

„Wie ist es – ein Kind von Eltern zu sein, die im Krieg umgekommen sind“ fragt Lidija Dimkovska in ihrem Gedicht „Wie ist es“. Lidija Dimkovska hat im vergangenen Jahr das H.C. Artmann-Stipendium erhalten, Irmgard Fuchs das Jahresstipendium für Literatur und Sophie Plappert das Literatur-Tutorium des Landes Salzburg.

Eingestreut zwischen die Gedichte und Texte sind Grußbotschaften namhafter Autorinnen und Autoren an SALZ und die SALZ-Redaktion. So etwa von Walter Kappacher ein prägnanten Einzeiler. Barbara Frischmuth, Christoph Janacs, Fajan Hafner, Vladimir Vertlib oder Andrea Grill sind für ihre Glückwünsche kreativ geworden. Die SALZ-Litanei von Ilma Rakusa führt über Riechsalz, Steinsalz oder Meersalz über insgesamt dreißig Posten zum Schluss: „Es währe, weil es uns wunderbar nährt!“ Nora Gomringer sendete dem SALZ „gepfefferte Grüße“ und Friederike Mayröcker fasst es so zusammen: „diese Zeitschrift = das SALZ der Poesie“.

Christa Gürtler und Barabra Stasta (Hg.): SALZ Zeitschrift für Literatur. Nahaufnahmen 18. Salzburg 2012, Jahrgang 38/II, Heft 150. 66 Seiten, 6 Euro - www.leselampe-salz.at
Bild: SALZ


 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014