Fast alles Alte glänzt wie neu
ZEITSCHRIFT / BAUDENKMAL
21/12/09 "BAUdenkmal" heißt eine Fachjournalreihe, die von der AW Architektur-Verlags GmbH herausgegeben wird. Erstmals hat man Stadt und Land Salzburg ein eigenes Heft gewidmet.Von Reinhard Kriechbaum
Im zu Ende gehenden Jahr 2009 hat es viel Neues gegeben in der Stadt Salzburg, was die Restaurierung von alter Bausubstanz anlangt: Die Krypta des Konradinischen Domes ist zugänglich gemacht worden und lockt Besucher mit einem Kunstwerk der Salzburg Foundation. Die "Lange Galerie" in der an den Domplatz grenzenden Flanke des Stifts Sankt Peter ist wiedereröffnet worden und beherbergt jetzt Gemälde aus dem Stift. Der Residenzbrunnen erstrahlt in neuem Weiß und ist in der Wasser-Technik bei schonendstem Umgang mit der Originalsubstanz aufgemöbelt worden.
Andere Dinge sind eigentlich selbstverständlich, zum Beispiel, dass andauernd irgendwo an der Fassade der Festung gearbeitet und neu gekalkt wird. Um andere Dinge wiederum ist in der Öffentlichkeit nicht so viel Wind gemacht worden, etwa um die Wiederherstellung des so genannten "Erbämtersaals" in der Neuen Residenz. Dass das Landestheater von Helmer und Fellner entworfen ist und deshalb seine Fassade deshalb auch in die Kompetenz des Landeskonservatorats fällt, ist einem ja eigentlich auch nicht so bewusst, wenn man leicht genervt im Auto vor dem Rotlicht an der Kreuzung davor wartet.
Aber auch im Land finden sich genügend Dinge, die einer Bewahrung wert sind: Der spätmittelalterliche Vogtsturm in Zell am See, der barocke Dechantshof in Tamsweg, die Metallteile an der Salzachbrücke zwischen Oberndorf und Laufen, der Schöndorferplatz in Hallein als Ensemble oder das Thiersattelgut bei Werfen, ein Beispiel für ein Gruppenhofensemble: Die Herausforderungen an die Denkmalschützer sind erstaunlich vielfältig. Von den vielen Kirchen in Stadt und Land ganz zu schweigen. Die Kollegienkirche ist die größte (finanzielle) Herausforderung der nächsten Jahre.
Klar, dass ein Interview mit dem Salzburger Landeskonservator am Beginn dieser Restaurations-Leistungsschau steht. Überschrift: "Warum ist Denkmalschutz wichtig?" Ronald Gobiet weiß erwartungsgemäß dazu etwas Vernünftiges zu sagen.