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Innovation und Praxis

LANDESPREIS FÜR ERWACHSENENBILDUNG

10.02.2010 Die Innovations- und Praxispreise für Erwachsenenbildung und öffentliches Bibliothekswesen wurden vergeben.

Den Ersten Preis in der Sparte "Innovationspreis" in der Höhe von 3.000 Euro erhielt die Projektgruppe "Mut zum Leben" der Katholischen Bildungswerke Pinzgau. Seit knapp zwanzig Jahren verfolgt die Projektgruppe "Mut zum Leben" im Pinzgau ein österreichweit wohl einzigartiges Projekt: gegen die drückende und bedrückende Last einer hohen Depressions- und Selbstmordrate im Bezirk mit Bildung Signale der Ermutigung zu setzen. Dafür wurde die Gruppe bereits 1992 mit einem Landespreis für Erwachsenenbildung ausgezeichnet. In der Zwischenzeit haben sich daraus eine stark vernetzte Initiative und damit ein völlig neues Projekt mit Wirksamkeit in weiten Teilen des Bezirkes entwickelt.

Der Zweite Preis in der Höhe von 2.200 Euro ging an das Projekt "LebensSpuren. Begegnung der Generationen: Projekte - Ideen - Impulse" von Elisabeth Zehetmayer aus Salzburg. Es wurden "Erzählcafés" unter dem Titel "Erzähl doch mal" veranstaltet, Kinder wurden von älteren Menschen begleitet, die aus ihrer Kindheit, vom Alltäglichen oder Besonderen in ihrem Leben erzählten. " Der öffentlichen Bibliothek kommt hier die Funktion zu, Räume zu Information und Beratung, zu Lernen und Bildung, zu Begegnung und Kommunikation, zu Aktivierung und Motivation bereitzustellen.

Den Dritten Preis in der Höhe von 1.200 Euro erhielt Mag. Andreas Deusch aus Eugendorf für sein Projekt "Zeitspuren". Den Ausgangspunkt des 2004 gestarteten Projekts bildete das Thema Archäologie. Es sollte ein Netzwerk aus ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für archäologische Projekte, insbesondere für Grabungen, Fundsicherungen und Nachbauten geknüpft werden. Baudenkmäler, Erdgeschichte, Anthropologie, Flora und Fauna, Kunstbegegnung und
Geschichte waren in den Jahren seither stark nachgefragte Themen. Zuletzt nahmen mehr als 1.300 Menschen an den Seminaren und Exkursionen teil. Das Projekt ist grenzübergreifend und kommt ohne Förderungen aus, sondern finanziert sich allein aus den Teilnehmergebühren.

Der Praxispreis in der Höhe von  je 1.500 Euro wurde an Bezirksschulinspektor Robert Grießner aus Muhr und Gertrude Rakusan aus Bürmoos verliehen. Robert Grießner leitet seit 1985 das Salzburger Bildungswerk in Muhr. Im Mittelpunkt der Bemühungen standen anfangs der Aufbau eines Bildungszentrums und die Entwicklung eines umfassenden Bildungskonzepts für die Gemeinde unter dem Titel "Für eine lebenswerte Wohnsitzgemeinde Muhr", das Weiterbildung für alle Bevölkerungsteile ermöglichen soll. Die zeitliche und inhaltliche Abstimmung des Programms auf die spezifische Pendlersituation des Ortes und auf die Bevölkerungsstruktur - mit solchen Überlegungen hat Robert Grießner wegweisende Pionierarbeit in der Weiterbildung am Land geleistet.

Gertrude Rakusan engagiert sich seit 15 Jahren vorbildhaft und unermüdlich für die Integration von Behinderten und Nichtbehinderten in ihrer Wohngemeinde Bürmoos. (Landeskorrespondenz)

 

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