Eine Bühne für die Jugendlichen der Region
HINTERGRUND / HOF / K.U.L.T.
08/05/17 Es ist vermutlich eine andauernde Grätsche: Einerseits gehört die Gemeinde Hof in den Ring von „Schlafburgen“ rund um die Landeshauptstadt. Von dort aus staut man morgens in den Zentralraum und nach Arbeitsschluss geht’s auch zähflüssig nach Hause ins vermeintlich Grüne. Es gibt aber auch eine andere Perspektive: Versuche, die Menschen am Ort, in der Gegend zu halten. Zum Beispiel mit Kultur.
Von Reinhard Kriechbaum
„In der Region spürt man, dass die sogenannte Landflucht besonders unter der jungen Bevölkerung nach wie vor Thema ist“, sagt Daniel Mayrhofer, Obmann des Kulturvereins K.U.L.T. in Hof. „Gerade durch Initiativen wie etwa die Leader-Region FUMO wird ja bereits erfolgreich an der Stärkung der Infrastruktur am Land gearbeitet. Als Kulturverein sehen wir die großartige Chance, dies im kulturellen Sektor zu unterstützen, den Zugang zu Kunst und Kultur durch interaktive Projekte für die kommenden Generationen zu legen und damit nachhaltig einen anteiligen Mehrwert an Lebensqualität am Land zu schaffen.“
Seit Anfang April 2013, also seit ziemlich genau vier Jahren, gibt es das K.U.L.T in Hof, ein baulich auffälliges Kulturzentrum, das nicht nur die örtliche Bibliothek und eine Dependance der Volkshochschule beherbergt. Das Musikum ist hier lokalisiert, und ein Bündel von Vereinen – von der Trachtenmusikkapelle Hof über die Hofer Theaterspieler bis zu den „Hofsängern“ und dem Heimatverein Hof – proben hier und treten auch auf. Cluster sagt man auf Neudeutsch zu einem Konglomerat.
Das Kulturprogramm in dem regionalen Kulturhaus in Hof bei Salzburg wird seit 1. April 2017 vom Kulturverein K.U.L.T. Entwickelt“, erklären Obmann Daniel Mayrhofer und seine Stellvertreterin Nicole Kermec (im Bild mit Bürgermeister Thomas Ließ). „Neben hochkarätigen Kabaretts, Konzerten, Theaterstücken, Musicals und Fotovorträgen sind wir besonders froh, Jugendprojekte wie unsere "K.U.L.T.-Night" oder "Debut, Debut!" selbst produzieren zu dürfen.“
In Zukunft will der Verein K.U.L.T. den Akzent auf ein ganz neues Programm aus Eigenproduktionen setzen, die speziell Jugendliche aus zehn Umlandgemeinden integrieren. Kabaretts, Konzerte mit Klassik und Unterhaltungsmusik, Kinder- und Jugendtheater sowie Multivisionsvorträge wie etwa Fotoreportagen von Reisen in ferne Länder seien die neuen Schwerpunkte, heißt es.
In wenigen Tagen, am 11. Mai, erlebt die deutsche Musicalkomödie „Zum Sterben schön“ von Marc Schubring und Wolfgang Adenberg ihre Österreich-Premiere. Mit Live Orchester wohlgemerkt, betont man beim Ensemble „Mus-en“, das diese Produktion trägt. Der 2009 von Anja Werger und Manuel Will in Hallein gegründete Musical-Verein ist jetzt in Hof ansässig. 32 aktive und unterstützende Mitglieder zwischen 15 und 44 Jahren machen mit. „Die Probenzeiten für unsere Groß-Produktionen sind zwischen Oktober und Mai, an Sonntagen von 10 bis 18 Uhr.“ Gute Gründe wohl für die mitwirkenden jungen Leute, nicht nach Salzburg zu steuern – und darum geht es ja nicht nur dieser Musical-Amateurtruppe, sondern allen, die sich im K.U.L.T. Engagieren.
