Für fahrende und wandernde Gäste
HINTERGRUND / NATIONALPARK HOHE TAUERN
02/05/17 „In den Monaten Mai und Juni bis Schulschluss warten gleich die größten Herausforderungen“, sagt Nationalpark-Direktor Wolfgang Urban. „Insgesamt werden wir in dieser Zeit rund fünfhundert Schulklassen mit 10.000 Schülerinnen und Schülern betreuen.“
„Die vielfältigen Programme in den Schulen, aber vor allem im größten Klassenzimmer Österreichs, dem Nationalpark selber, sind schon seit Monaten ausgebucht", sagt Urban. Und das, obwohl es ausreichend Nationalpark-Ranger als Führer gibt. „Unter den mittlerweile 25 Rangern sind auch sechs neue, die sich schon seit Ende März einer intensiven Ausbildung und Einschulung widmen“, so der Nationalpark-Direktor.
Die Nationalpark-Saison hat zwar theoretisch am 1. Mai begonnen, aber der schnee hängt noch tief herunter. Guiter grund, es vielleicht erst mal indoor zu versuchen: Neben den Nationalparkwelten in Mittersill sind die Ausstellungen „Zwischen Himmel und Erde“ in Hüttschlag, „Könige der Lüfte“ in Rauris, „Leben unter Wasser“ in Fusch an der Großglocknerstraße, „Wetter, Klima, Gletscher“ in Uttendorf, „Tauernwege“ in Mittersill sowie „Smaragde und Kristalle“ in Bramberg am Wildkogel die ersten lohnenden Ziele, bevor es dann im Laufe des Frühsommers richtig in die Natur und höher hinauf geht. Dann sind auch die Nationalpark Gallery am Kitzsteinhorn, das Nationalpark Panorama auf der Resterhöhe in Mittersill, der Kräutergarten und der ökologische Fußabdruck in Hollersbach und das Schaubergwerk „Blick ins Tauernfenster“ lohnende Ziele.
Im Nationalpark selber gibt es noch Themen- und Lehrwege wie im Rauriser Urwald, den Geolehrweg in Neukirchen am Großvenediger, den Bachlehrweg in Hollersbach, Gletscherlehrwege im Stubachtal und Obersulzbachtal oder den Friedensweg über den Krimmler Tauern.
Noch nie haben so viele Menschen den Nationalpark Hohe Tauern besucht wie im vergangenen Jahr. Für Nationalpark-Direktor Wolfgang Urban ist nicht nur das ein schöner Erfolg, sondern „es passt auch das Verhältnis zwischen Indoor- und Outdoorgästen mit etwa 12 Prozent zu 88 Prozent, sowie zwischen den ‚fahrenden‘ entlang der Großglockner Hochalpenstraße zu den ‚wandernden‘ Gästen in den Nationalparktälern mit etwa 33 Prozent zu 67 Prozent“. Die drei Millionen ergeben sich gerundet aus 370.000 Besuchern der Erlebnis- und Themenausstellungen (davon 100.000 im Nationalparkzentrum in Mittersill) und 2.650.000 Gästen outdoor an Lehr- und Themenwegen und in den Tälern des Nationalparks ab Außenzone (davon 870.000 entlang der Großglockner Hochalpenstraße).
Der Nationalpark Hohe Tauern ist nicht nur der größte Nationalpark Österreichs, sondern in den Alpen überhaupt. Er umfasst weite Teile des zentralalpinen Hauptkammes der Ostalpen Österreichs im Bereich der Hohen Tauern zwischen den Quellen der Isel, Möll, Mur und Salzach und erstreckt sich über 100 km von Ost nach West sowie über 40 km von Nord nach Süd. Er hat bei einer Fläche von über 1800 km². Im Bundesland Salzburg gehören 538 m² zur Kernzone, weitere 267 km² sind als Randzonen definiert. Tirol und Kärnten sind weitere Träger des Nationalparks. Über Kern- und Außenzone hinaus sind in Kärnten zwei, in Salzburg drei Gebiete als Sonderschutzgebiete unter speziellen Schutz gestellt: Das sind in Salzburg das Innere Untersulzbachtal, das Piffkar an der Glocknerstraße (die Pasterze gehört zu Kärnten) und das Sonderschutzgebiet Wandl bei Rauris-Bucheben.
35 Prozent des Nationalparks sind Almen- und Kulturlandschaftsgebiet. Die Salzburger Nationalpark-Gemeinden sind Krimml, Wald im Pinzgau, Neukirchen, Bramberg, Hollersbach im Pinzgau, Mittersill, Uttendorf, Kaprun, Fusch, Rauris, Bad Gastein, Hüttschlag und Muhr. Sitz der Salzburger Nationalparkverwaltung ist in Mittersill.
Auf der fact-Liste des Nationalparks Hohe Tauern stehen mehr als dreihundert Berggipfel mit über 3.000 Metern Seehöhe, 342 Gletscher mit einer Gesamtfläche von 130 km², 279 Bäche (davon 57 Gletscherbäche), 26 bedeutende Wasserfälle und 551 Bergseen zwischen 35 m² und 27 ha.
Um den „Europäischen Tag der Parke“ am 24. Mai werden alle österreichischen Nationalparks besondere Programme oder Aktionen anbieten. „In Mittersill starten wir das Nationalpark Opening 2017 mit einem Konzert des Ensembles Paris Lodron im Nationalparkzentrum abends am 24. Mai“, kündigt die für den Nationalpark zuständige Landesrätin Astrid Rössler an. „Und am Samstag, 27. Mai, werden alle unsere Ausstellungen für Besucherinnen und Besucher gratis geöffnet sein.“