Die Essenz und Reinheit von Musik
IM PORTRÄT / ROLANDO VILLAZÒN
27/01/17 Was genau macht ein Mozart-Botschafter? Das wird sich noch en gros und en detail heraus kristallisieren müssen. Aber fest steht, wen die Stiftung Mozarteum als solchen ab März 2017 ins Rennen schickt: Es ist Rolando Villazòn.
IM PORTRÄT / ROLANDO VILLAZÒN
27/01/17 Was genau macht ein Mozart-Botschafter? Das wird sich noch en gros und en detail heraus kristallisieren müssen. Aber fest steht, wen die Stiftung Mozarteum als solchen ab März 2017 ins Rennen schickt: Es ist Rolando Villazòn.
Von Reinhard Kriechbaum
"Die Essenz und Reinheit von Musik" findet er im Werk des Genius loci. Was Mozart für ihn bedeutet, das zu schildern lässt Villazon aufs Heftigste gestikulieren und die Augen rollen. Es ist ein ungesungenes Liebeslied. "Wir finden in Mozart einen echten, spirituellen Freund", versichert der Tenor, dessen erste Mozart-Bühnenrolle noch am Konservatorium von Mexiko "Il re pastore" war. "Wer in Mozart wohnt, hat ein gutes Domizil", erklärt Villazòn. Oder er greift zum Bild des Mozartstegs. Der sei "einfach schön", und die Leute müssten dort einander quasi in Augenhöhe begegnen.
„Unser Mozart Botschafter Rolando Villazón soll eine Brücke zwischen der Stiftung Mozarteum Salzburg und der ganzen Welt sein – grenzenlos und frei!", so Johannes Honsig-Erlenburg, Präsident der Stiftung Mozarteum Salzburg am Donnerstag (26.1.) in einem Pressegespräch.
Rolando Villazón nimmt seine Rolle als Mozart-Botschafter ab März 2017 auf. „Freude, Erstaunen und Verantwortung – das verbinde ich mit dem Gedanken, Botschafter der Stiftung Mozarteum, der angesehensten und mit dem Leben und Werk dieses größten aller Komponisten am engsten vertrauten Institution zu werden.“
Und er holt euphorisch aus: „Mozart zu hören führt uns zur rätselhaft-klaren Seele der Musik selbst und öffnet Türen, Wunden und Pfade in unserer eigenen komplizierten Menschenseele."
Was also macht ein Mozart-Botschafter nun wirklich? Er erwarte einen "Wachstumsprozess, der sich mit den Ideen entwickeln wird", sagt Johannes Honsig-Erlenburg. Ihm schwebt beispielsweise vor, alle österreichischen Botschaften auf den Mozart-Botschafter hinzuweisen. Pragmatisch sieht es Rolando Villazòn selbst: "Da, wo ich bin, wird es Möglichkeiten geben. Ich habe das Glück einer internationalen Karriere als Tenor, Regisseur, Schriftsteller." Am Herumkommen wird es nicht scheitern, und an der Quirligkeit wohl auch nicht.