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Homo ludens

IM PORTRÄT / GÜNTHER BAUER  

19/10/18 Er ist es gewohnt, Gold zu tragen: Als Rektor der Universität Mozarteum trug Günther Bauer einst die Goldene Kette, die für dieses Amt steht. Ein wenig tragbarer auch im Alltag, ist der „Ring der Stadt Salzburg“, den Bürgermeister Harald Preuner dem emeritierten Universitätsprofessor und Altrektor heute Freitag (19.10.) verliehen hat.

Von Heidemarie Klabacher

Anlass der Ehrung ist der 90. Geburtstag, den Günther Bauer am 12. Oktober gefeiert hat. Seine „Liebe zu Kunst und kunstgeschichtlichen Themen“ müsse eine sehr große sein, vermutete Bürgermeister Preuner in seiner Laudatio, „wenn ich mir das weitgefächerte Spektrum ihrer Tätigkeiten ansehe“.

Günther G. Bauer wurde am 12. Oktober 1928 in Bregenz geboren und kam 1932 mit seiner Familie nach Salzburg. Er studierte Schauspiel und Regie an der damaligen Akademie „Mozarteum“, Diplom 1951, und später Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte in Wien und Salzburg, mit Promotion zum Dr. phil. im Jahr 1978.
Als Schauspieler blickt Günther Bauer zurück auf Engagements am Salzburger Landestheater, in Wien, Berlin, Frankfurt, Göttingen und Graz, wiederholt gastierte Bauer auch bei den Salzburger und Bregenzer Festspielen. Seit 1971 lebt das ehemalige Mitglied des Wiener Burgtheaters wieder in Salzburg.

Bauer war 19 Jahre lang künstlerischer Leiter des von ihm gegründeten Salzburger Kinder- und Jugendtheaters und 37 Jahre lang der Universität Mozarteum verbunden – als Professor und Rektor von 1983 bis 1991. In diesen Jahren hat er auch das Institut für Spielforschung und Spielpädagogik gegründet, das er bis 2008 leitete. Ab 1979 war er zudem Generalsekretär und von 1995 bis 2001 auch Präsident des P.E.N.-Club Salzburg.

Bauer schrieb zahlreiche Bücher im Bereich Spielforschung und Spielpädagogik sowie zur Geschichte des Spiels, aber auch über Mozart und seiner Familie. Bauers ein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt bis heute auf der Mozartforschung, er schreibt gerade an einem neuen Buch über Mozart. Die bisher erschienenen sind international anerkannt und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Eine Ausgabe seines Buches „Mozart. Glück, Spiel und Leidenschaft“ erscheint gerade in japanischer Sprache. "Homo ludens" heißt eine von ihm begründete Buchserie - und diesen Titel sollte Günther Bauer eigentlich auf der Visitenkarte stehen haben.  

2012 hat Günther Bauer eine mehrwöchige Vortragreise durch Japan unternommen. Dabei wurde er mit der Ehrenmitgliedschaft und dem Titel Ehrenpräsident des Japanischen Instituts für Mozartforschung geehrt. Zudem ist der neue „Ringträger“ Ehrenmitglied der Universität Mozarteum und der Internationalen Stiftung Mozarteum, Bürger der Stadt Salzburg und Träger hoher Auszeichnungen der Republik Österreich und der Bundesländer Salzburg, Tirol und Oberösterreich. Nicht zu vergessen: Günther Bauer hat auch DAS Fachbuch über Salzburger Zwerge im Zwerglgarten geschrieben. Seine Zwerge-Kunstsammlung wird er dem Salzburg Museum schenken.

Bild: Stadt Salzburg / J. Knoll

 

 

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