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Am Tag der niederösterreichischen Okkupation

GLOSSE

altVon Werner Thuswaldner

17/03/13 Hat sich die Landesregierung unter dem Eindruck des Finanzskandals aus dem Chiemseehof Richtung Bayern abgesetzt? Schauen Gabi Burgstaller und Wilfried Haslauer ängstlich vom Predigtstuhl aus zu, wie es bei uns weitergeht? Hat Erwin Pröll Salzburg übernommen?

Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass eine Salzburger Regierung getürmt ist. Einst fürchtete sie sich vor Napoleon und nahm Reißaus. Und heute soll Erwin Pröll die Bedrohung sein? Ausgerechnet Pröll, der bei Finanzspekulationen auch nicht das beste Händchen bewiesen hat?

Jedenfalls hießen die Fernsehnachrichten dieser Tage nicht wie gewohnt SALZBURG HEUTE, sondern NIEDERÖSTERREICH HEUTE. Die Irritation war groß. Da sitzt man vor dem Fernsehgerät und will das Wichtigste vom Geschehen im Land erfahren und dann werden einem statt der Salzburger Großereignisse lauter niederösterreichische Nichtigkeiten serviert.

Erst durch die Sendung SALZBURG HEUTE bekommt der Tag einen Sinn. Sonst war es ein verlorener Tag.

Was zu melden gewesen wäre, lässt sich nur vermuten. Wahrscheinlich ist man dem Gerücht nachgegangen, wonach aus einem denkmalgeschützten Zaun in Lungötz ein Brett herausgebrochen sein soll. Ein Reporter, zwischen Bürgermeister und Vizebürgermeister stehend, hätte in einem scharf geführten Interview für Aufklärung gesorgt. Sicher hätten wir lebende Bilder von der oberen Mur gesehen, wo die Eisecke nach der kurzen Schönwetterphase wieder zugefroren ist. Vielleicht haben wir sogar das Wichtigste versäumt. Es könnte sogar sein, dass ausgerechnet am Tag der niederösterreichischen Okkupation die ersten grünen Spitzen im Fernsehgarten hinter dem Landesstudio durch die feuchte Erdkrume gedrungen sind. Und wir sind nicht Zeugen geworden. Bohrende Ungewissheit bleibt zurück!

 

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