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Motzen als Kunstform

MotzART FESTIVAL

31/01/19 Wie geht das Kabarett mit dem Hass um, der analog und digital um sich zu greifen scheint? Ist nicht auch das Kabarett, „diese Kunst des Motzens“, anfällig für diesen Hass? Lässt sich Hass durch satirische Zuspitzung und Lachen entlarven? Darf man das? Und darf man das genießen? Viel denken erfordert neue „Formate“. Spass mit Hass wünscht dennoch das MotzART Festival.

Robert Palfrader eröffnet am Samstag (2.2.) das MotzART Festival und erzählt in seinem ersten Solo-Programm – Allein – wie er vom katholischen Klosterschüler zum Atheisten wurde und erklärt, verrät warum ihm Religion trotzdem bis heute wichtig ist. Er führt Gespräche mit einem Krankenhauskeim, einem polnischen Anthropologen, einem Bettler, einem Partygast,seinem Ur-Großvater und Gott. Er informiert über Schopenhauer, genetische Disposition, Integration, intelligentes Design, Bitcoin, Homöopathie, Feng Shui, den freien Willen und warum Jamaica eines der wenigen Länder ist, welches noch nie einen Angriffskrieg geführt hat. Der Durchbruch im ORF gelang Robert Palfrader mit dem Comedy-Format echt fett. Dann war er in Die liebe Familie – Next Generation oder BÖsterreich zu sehen. Seit Oktober 2007 ist Robert Palfrader seine Majestät Robert Heinrich I. in der Satire-Talk-Show Wir sind Kaiser. Mit Florian Scheuba und Thomas Maurer zählt Robert Palfrader zu den Staatskünstlern.

Sich gegenseitig zu beschimpfen sei doch immer noch der schönste Beginn für einen liebevollen Gedankenaustausch, heißt es Folder: Mit den selben Genen, aber völlig unterschiedlichen Suchergebnissen verlassen zwei Schwestern für einen Abend die Gemütlichkeit ihrer Paralleluniversen, um sich ihre verschiedenen Sichtweisen auf die großen Themen des Alltags ungefiltert um die Ohren zu hauen. Die Kärntner Zwillingsschwestern Nicole und Birgit Radeschnig gewannen 2010 den österreichischen Nachwuchskabarettpreis Grazer Kleinkunstvogel. Derzeit touren sie mit ihrem fünften Programm Doppelklick und machen auch vor Salzburg nicht halt.

In seinem achten Bühnenprogramm – Vorzügliche Betrachtungen - versammelt das Kabarettduo BlöZinger einige Figuren der ersten sieben Programme in einer Geschichte. Die Gebrüder Moped präsentieren als Salzburgpremiere ihre Show zur Lage der Nation Heute gehört uns Österreich und morgen die ganze Scheibe. „Als Frontal-Satiriker aus Facebook und Fernsehen bekannt, belegen die beiden Autoren für ‚Willkommen Österreich‘, Kolumnisten, Kuratoren und Kabarettisten in ihrer multimedialen Satire-Show, was besorgte Gratiszeitungen immer schon wussten: Österreich war an der Schöpfung nicht beteiligt. Wir waren das erste Opfer.”

Aufgrund von Gründen bringt Hannes Ringlstetter ein neues Soloprogramm auf die Bühne: Noch vor seiner Deutschland-Premiere gibt er an drei Abenden in Salzburg, Linz und Wien seinem österreichischen Publikum die Ehre, freuen sich die Verantwortlichen in der ARGEkultur.

Das neue Kabarettprogramm von Luise Kinseher beschäftigt sich mit einer Frage von globalem Ausmaß: Welche Bedeutung hat Bayern vom Weltraum aus betrachtet? Und welche Bedeutung hat das für die Welt? Viele Jahre war sie der Star beim Politikerderblecken am Nockherberg. Inzwischen reist die Patronin der Bayern mit ihrem siebten Soloprogramm.

In seinem 37. Jahr zum ersten Mal hat das MotzART Festival mit Spass mit Hass ein festival-übergreufendes Motto. Hass ist ja nicht nur ein Spass. Und weil ohnehin alles ein wenig schwierig ist, gibt es brandneu den MotzART Salon: Dort unterhält sich der Kabarettist Thomas Maurer mit der Bloggerin und Autorin Ingrid Brodnig, mit dem Journalisten und Autor Hasnain Kazim und dem Neurologen, Psychologen und Psychiater Reinhard Haller. Thema sind der Hass, seine Funktionen und Erscheinungsformen. Im Foyer zeigt die Gruppe gold extra mit ihren Tools of Subversion wie man spielerisch dem Hass im Netz die Stirn bieten kann. (dpk-klaba/ARGEkultur)

MotzART Festival – 2. bis 9. Februar in der ARGEkultur - www.argekultur.at
Bilder: ARGEkultur/Sujet MotzART Salon

 

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