30/01/23 Die Dirne, der Soldat. Der Soldat, das Stubenmächden. Das Stubemädchen, der junge Herr... und weiter im Reigen, die soziale Leiter hinauf in die Einsamkeit? Oder treffen sich am Morgen „danach“ alle Beteiligen einträchtig beim gemeinsamen Frühstück am Küchentisch im Stundenhotel?
23/01/23 Jan-Christoph Gockel liebt nach eigener Aussage Lars van Triers ursprüngliche Fernsehserie Das Reich, die im Zusammenschnitt als Hospital der Geister rasch zu Filmruhm gekommen ist. In Graz nun sein Versuch: Taugt's auch für die Bühne?
22/12/22 Den Satz „Speak low, if you speak love“ ist nicht dem Songtext-Schreiber Ogden Nash eingefallen, sondern dem Komponisten Kurt Weill. Streng genommen auch ihm nicht, sondern über dreihundert Jahre zuvor Shakespeare (in Viel Lärm um nichts). Weill hat den Satz hinein reklamiert in sein Broadway-Musical Ein Hauch von Venus, das jetzt in der Grazer Oper seine Österreichische Erstaufführung erlebt.
21/12/22 Stefan Bachmann also wird ab der Saison 2024/25 als Nachfolger von Martin Kušej Burgtheater-Direktor. Das wurde heute Mittwoch (21.12.) bekannt gegeben. Kušej hatte einen Tag zuvor seine Bewerbung zurückgezogen. Da war für ihn der Zug wohl bereits abgefahren.
20/12/22 Seit 2004 schreibt das Landestheater Linz im Zweijahres-Rhythmus ein Thomas-Bernhard-Stipendium aus. Es ging zuletzt an die gebürtige Schweizerin Selma Matter und die Berlinerin Marie Lucienne Verse für das gemeinsame Theaterstück Alice verschwindet.
16/12/22 Vor dreihundert Jahren ist das Schloss Belvedere fertig geworden. Das gäbe – vom Bau des Lukas von Hildebrandt bis zur Ausstattung – eine Barock-Jubelschau her. Man hat sich aber für einen ganz anderen Aspekt entschieden und zeigt das Schloss als Museums-Ort, als Logis für öffentlich zugängliche Kunst.
14/12/22 Eine Sympathiefigur sieht anders aus als Die Ärztin Ruth Wolff, die der Brite Robert Icke an die Stelle von Schnitzlers Professor Bernardi gestellt hat. In Graz wird das Stück nun das zweite Mal in Österreich aufgeführt, nachdem der Autor selbst es Anfang Jänner dieses Jahres im Burgtheater inszeniert hat.
29/11/22 Kann man Dostojewskijs politischen Nihilismus, sein Nachdenken über Gott und eine versinkende alte Welt, wie es den Roman „Dämonen“ durchzieht, auf die Bühne übertragen? Johan Simons macht dem Versuch und verlangt dem Publikum im Burgtheater dafür ein gerüttelt Maß an Sitzfleisch und Geduld ab.