Neue Welten Alter Musik
FESTWOCHEN DER ALTEN MUSIK INNSBRUCK / BILANZ
31/08/18 „Ich sehe es als unsere Mission, Repertoire-Lücken zu schließen und vergessen geglaubte Werke auf die Bühne zu bringen. Das funktioniert aber nur, da uns das Publikum auf dieser abenteuerlichen Reise begleitet und Lust auf Neues hat.“ Intendant Alessandro De Marchi sieht seinen Kurs bestätigt: „Alte Musik bewegt.“
Die 42. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik blicken zurück auf eine Saison mit hohem künstlerischem Niveau, aufregende Entdeckungen und beachtlichen Besucherzahlen. Unter dem Motto „Bewegte Welten“ boten die Festwochen zwischen 17. Juli und 27. August an zwanzig Spielstätten 21 Konzerte, drei Opern sowie mehrere Workshops, Vorträge, Führungen und Musik an öffentlichen Plätzen.
Zu den Veranstaltungen kamen insgesamt rund 28.000 Besucher: Davon 9.931 zu den Veranstaltungen mit Eintritt, 18.500 Besucher zu den kostenlosen Veranstaltungen. Bei besten Wetterbedingungen lockte allein das Schlossfest Ambras 15.000 Gäste an. Das enorme Interesse an den Festwochen schlägt sich auch in der Auslastung nieder: Diese liegt bei den Veranstaltungen mit Eintritt bei 95 Prozent. Geschäftsführer Markus Lutz zieht ein positives Resümee: „Wir freuen uns über das ausgezeichnete Ergebnis. Die Saison war nicht nur künstlerisch, sondern auch wirtschaftlich ein großer Erfolg.“
Punkten konnten die Festwochen mit drei Opernraritäten: Die drei Vorstellungen von Mercadantes Didone abbandonata erreichten eine Auslastung von 96 Prozent, die drei Aufführungen von Cavallis Apollo e Dafne, waren mit hundert Prozent am stärksten ausgelastet, die zwei halbszenischen Aufführungen von Hasses Semele zu 95 Prozent. Für Intendant Alessandro De Marchi eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg: „Ich sehe es als unsere Mission, Repertoire-Lücken zu schließen und vergessen geglaubte Werke auf die Bühne zu bringen. Das funktioniert aber nur, da uns das Publikum auf dieser abenteuerlichen Reise begleitet und Lust auf Neues hat. Und es gibt noch viel zu entdecken!“
Ebenso euphorisch fällt das Fazit zum diesjährigen Konzertprogramm aus. „Wir haben großartige Leistungen auf den Konzertbühnen erlebt“, stellt Betriebsdirektorin Eva-Maria Sens fest: „Sowohl renommierte Künstler der Alten Musik-Szene als auch exzellente junge Musiker zogen das Publikum der Festwochen in ihren Bann.“
Auch aus medialer Perspektive scheinen die Festwochen als Großereignis auf: Heuer berichteten 99 Journalisten aus 18 Ländern vom Festival. Neben heimischen Medienvertretern auch zahlreiche ausländische Journalisten, darunter Kritiker aus Russland, Japan, Polen, Korea, Ukraine, Kanada und den USA.
2019 werden ebenfalls wieder Opernraritäten im Zentrum der Festwochen stehen: Das Publikum darf sich auf Inszenierungen der sogenannten „Farinelli-Oper“ Merope von Riccardo Broschi, Händels Ottone, Rè di Germania und Cestis La Dori, overo Lo schiavo reggio freuen. Das vollständige Programm wird Ende November 2018 veröffentlicht, zeitgleich mit dem Beginn des Kartenvorverkaufs. (IF/dpk-jäger)
Bild: Innsbrucker Festwochen / Rupert Larl