Zwanzig Stunden gemischter Blechsalat
SALZBURGER „FESTSPIELE“ DER BLASMUSIK
15/04/10 Wegen Überfüllung geschlossen, heißt es heuer rund um die Fußall-WM auf dem Residenzplatz. Kein Problem für professionelle Altstadt-Bespieler. Um den 1. Mai ist es noch nicht so eng - und bei "Blasmusik-Festspielen" ist Widerspruch nicht zu erwarten.
Von Heidemarie Klabacher
„Future Events“, die Firma von Wolfgang Weiss und Martin Roseneder, war ja Bewerber um das „Public-Viewing“ der Fußball-WM auf dem Residenzplatz. Das hat - weil zeitgleich mit den „Jedermann“-Proben und eng auch wegen der "Szene"-Aktivitäten in den gleichen Wochen - eventmäßig nicht so recht funktioniert. Aber offenbar hat ja auch die Blasmusik sportiven Wert: Im Jagdhornblasen, man höre und staune, kann man es auch zum Vize-Europameister bringen. Die betreffenden Herren kommen aus dem niederösterreichischen Windhag. Am 1. Mai kann man sie auf dem Residenzplatz hören.
Blasmusik-Ensembles aus Österreich, Deutschland und Südtirol treffen sich also von 30. April bis 2. Mai bei den „1. Salzburger Kaiser Bier Festspielen der Blasmusik“ auf dem Residenzplatz und in der Großen Aula. Sechshundert Musikerinnen und Musiker aus Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark, sowie aus Deutschland und Südtirol werden erwartet: Zwanzig Stunden gemischter Blechsalat sind angesagt.
Darunter sind, etwa mit den Auftritten von „German Brass“ und „Faltenradio“, echte Highlights. „German Brass“ gilt als eines der besten Brass-Ensembles weltweit. „Auch der Witz und Charme kommt trotz höchster Perfektion nicht zu kurz“, sagt Reinhold Wieser, der musikalische Leiter der „1. Salzburger Kaiser Bier Festspiele der Blasmusik“.
Das vierköpfige Ensemble „Faltenradio“ um den aus dem Tennengau gebürtigen Wiener Philharmoniker Mathias Schorn ist ebenfalls kein Geheimtipp mehr. Mit ihm sowie Alexander Maurer aus Berndorf und Stefan Prommegger aus dem Pongau haben die Salzburger die Mehrheit im Quartett, das vom Steirer Alexander Neubauer komplettiert wird. Die Gruppe begeistert neben ihrer technischen Brillanz auch mit ihrer Bühnenpräsenz: Sie ziehen eine Bühnenshow ab, „die man sehen muss“, sagt Reinhold Wieser, der selbst am Musikum unterrichtet und Mitglied des Ensembles Paris Lodron ist.
Mit dem Showprogramm „Musik in Bewegung“, das von Landesstabführer Bertl Steiner koordiniert und geleitet wird, wird das Blasmusikfestival am 30. April um 19 Uhr auf dem Residenzplatz eröffnet.
Am Samstag (1. Mai) folgten unter dem Motto „Salzburg klingt“ Konzerte verschiedenster Gruppen: „Percussion meets Jagdhorn, Big-Band-Sound meets Polizeiorchester-Groove“, schwärmt der musikalische Leiter Reinhold Wieser, der durch das Programm führen wird. Die Salzburger Post steuert ihre Big Band bei.