Extraordinär erfolgreich
HINTERGRUND / ROCHHOUSE / XTRA ORDINARY
17/01/13 „Es ist lässig, dass es in Salzburg eine solche Möglichkeit gibt“, sagt Jakob Wöran von der Gruppe „Purple Souls“ über den Sampler „Xtra Ordinary. Pressfrisch liegt die 16. CD-Edition vor, morgen Freitag (18.1.) wird die CD im Rockhouse vorgestellt.
Von Reinhard Kriechbaum
Jakob Wöran hat bei einem Pressegespräch aus der Schule geplaudert: Es sei eine mühsame Sache, wenn eine Band ihre Promo CDs verschickt. Ist man mit einer Nummer erst mal auf einer in der Fachwelt unterdessen überregional angesehen „Xtra Ordinary“-CD drauf, habe man deutlich bessere Karten.Für Wörans Gruppe „Purple Souls“ hat sich das erst jüngt in Form eines Plattenvertrags niedergeschlagen. Für Rockhouse-Leiter Wolfgang Descho ist das nicht weiter verwunderlich. Er kann auf eine Reihe weiterer Erfolge Salzburger Bands verweisen, die alle letztlich auch auf die ideologische Hilfe durch die CD-Edition des Rockhouse zurückgehen. Die jüngsten Wettbewerbssiege: „Lucky Strikes Back“ war die Beliebteste Band bei GOTV 12 und siegreich im Austrian Band Contest. „Hot Can Luck“ hat den Local Heroes Band Contest Österreich gewonnen.
Steaming Satellites, Been Obscene, deadnote.danse, Rubberfresh, MEL, The More Or The Less, Helmut Bergers, The Makemakes, Dame: Auch sie haben es erst auf den Xtra Ordinary-Sampler gebracht und dann zu ansehnlichem überregionalen Erfolg.
Die „Xtra Ordinary – Neue Töne aus Salzburg“-Debut-CD erschien 1997 als erster CD-Extra-Sampler Österreichs und konnte sogleich großes Interesse auf sich lenken. Aufgrund der stark steigenden Nachfrage und Bewerbungen (sowohl qualitativ als auch quantitativ) ist man bald eine „normale“ CD umgestiegen, um mehr Bands und Musikern eine Veröffentlichung auf „Xtra Ordinary“ zu ermöglichen. Dank der Unterstützung der Stadt Salzburg gab es auch diesmal für die regionale Musikszene die Möglichkeit, sich einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Entscheidung heutzutage noch eine CD zu produzieren, zeigte sich goldrichtig. Einerseits das – nicht mehr selbstverständliche - haptische Erlebnis, andererseits die konkreten Erfolge machen es dem Rockhouse Salzburg leicht, auch bereits für die 17. Auflage zu planen.
Die jüngste Edition, Xtra Ordinary Nr.16, erscheint in einer Auflage von 1.300 Stück. Fünfzig Bewerber habe es gegeben, berichtet Wolfgang Descho. 22 Bands wurden schließlich von einer fünfzehnköpfigen Jury ausgewählt. Dieser Jury gehörten wieder Journalisten, Musiker, Produzenten, Agenturen und Szenekenner von Folk bis Metal an, entsprechend vielfältige Stile haben sich auf der CD niedergeschlagen. „Für mich ist das die denkbar größte Objektivität“, sagt Descho über die Entscheidungsfinduung in der groß besetzten Jury.
„Wir beschicken Agenten, Veranstalter und Verlage“, sagt Descho. Und fast zärtlich streichelt er über das wieder sehr attraktive Cover der Silberscheibe: „Da ist Liebe am Werk“, das teile sich mit. Eine Ctra Ordinary-CD in der Hand zu haben sei „etwas anderes, als Stücke herunterzuladen“.
Was geschieht sonst noch für junge heimische Bands: Man vergibt den Heimo-Erbse-Förderpreis, und den bekommt diesmal die Gruppe „Steaming Satellites“. Mit 3.000 Euro ist diese Auszeichnung dotiert. Möglicherweise investieren sie in einen Tourbus, sagt einer der Musiker.
Heimo Erbse war ein „klassischer“ Komponist (1924-2005), aus den Tantiemen seines Nachlasses kommt der Preis. Erbses Erbe Markus Melms ist auch Rockhouse-Vorstandsmitglied und oberndrein aktiver Musiker, er hat den Preis für Rockmusiker aus dem Großraum Salzburg gestiftet. Der Erbse-Förderpreis wird zum fünften Mal vergeben, bisher haben ihn MEL sowie die Gruppen Zufallstreffer, Plastotype, und The More Or The Less bekommen.
