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Endlich wieder zurück im Großen Saal

STIFTUNG MOZARTEUM / TETZLAFFS & VOGT

26/09/12 Mit Beginn ihrer Saisonkonzerte besinnt sich die Stiftung Mozarteum nach Jahren wieder ihres Großen Saals auch für Kammermusik. Das Plädoyer dafür hätte nicht besser ausfallen können: Lars Vogt und die Geschwister Christian und Tanja Tetzlaff hätten sich als erfolgreiches Klaviertrio freilich ein randvolles Auditorium verdient.

Von Horst Reischenböck

altGute Zeiten für Johannes Brahms im Moment in Salzburg: Erst jüngst war das Violinkonzert zu hören gewesen (zum Auftakt des Camerata-Zyklus), und in anderthalb Wochen (am 7.10.) wird in der Matinee des Mozarteumorchesters die „Dritte“ aufgeführt. Zum Auftakt der Saison bei der Stiftung Mozarteum erklang das 1882 in Bad Ischl vollendete Zweite Klaviertrio in C-Dur, op. 87. Der Komponist verordnete sich selbst den anspruchsvollen Part und brachte das Werk auch persönlich zur Uraufführung.

Lars Vogt hat mit den „Spannungen“ in Heimbach in der Eiffel ein eigenes, feines Kammermusikfestival ins Leben gerufen. Der Auftritt Dienstag (25. 9.) mochte gleichsam als „Ableger“ gelten, vielleicht auch, um dieser Besetzung in Kürze eine CD folgen zu lassen. Verdient hätten sich’s alle drei: Zusammen mit dem Geiger Christian Tetzlaff, der bewusst seit Jahren ein neues, zeitgenössisches Instrument spielt, und mit seiner Schwester Tanja (mit einem Guadagnini-Cello in Händen) ergab sich bereits in dieser ersten halben Stunde eine partnerschaftliche Übereinstimmung höchsten Grades. So als hätten sie wie ein Spezialensemble nie etwas Anderes interpretiert.

altHerzensfreundin Clara Schumann schrieb: „Welch ein prachtvolles Werk ist das wieder! … Jeder Satz ist mir lieb, wie herrlich sind die Durchführungen, wie blättert sich da immer ein Motiv aus dem anderen …“ Vom ersten Unisono-Einstieg der beiden Streicher über die abwechslungsreichen Variationen danach, das irrlichternde Scherzo und Brahms’ eigenem Humor im Finale formte sich so eine Wiedergabe aus einem Guss.

Noch packender, gewichtiger auch vom äußeren Umfang her dann das in etwa zeitgleich entstandene, epische f-Moll-Trio Nr. 3 von Antonin Dvo?ak. In diesem Stück frönte er bewusst nicht mehr nur böhmischem Musikantentum, viele Wendungen weisen vorausschauend auf sein spätes Schaffen.

Tanja Tetzlaff mochte es bedauern, dass aus der Feder des Böhmen keine Sonate für ihr Instrument floss. Umso prachtvoller ließ sie in dem Trio die prachtvollen Cello-Kantilenen leuchten. Leidenschaftlich sekundierte ihr Bruder, während Lars Vogt am Steinway immer wieder auch gezielt Dominanz anstrebte. So mag das einst Dvo?ak bei der Uraufführung in Mladá Boleslav auch gehalten haben. Dank für die begeisterte Zustimmung: nachdenklich, verinnerlicht verströmend das H-Dur-Adagio aus Brahms Trio-Erstling op. 8.

Bilder: Felix Broede (1); MediciTV (1)

 

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