Balance aus bewährtem Angebot und starker Nachfrage
INTERNATIONALE SOMMERAKADEMIE DER UNIVERSITÄT MOZARTEUM
11/07/12 Der aktuelle Anmeldungsstand: 950 Musiker und Sänger aus 65 Ländern. 78 Meisterklassen stehen zur Disposition – aber klar, dass jene für Klavier, Violine und Gesang besonders nachgefragt sind. Im Vorjahr verzeichnete die Internationale Sommerakademie der Universität Mozarteum mit 990 Teilnehmern ein Rekordjahr.
Selbstverständlich ist das Preisträgerkonzert wieder Teil der Festspiele. Heuer findet es (am 24. August) erstmals in der Großen Aula statt. Die Auswahl trifft Alexander Müllenbach, Leiter der Internationalen Sommerakademie Mozarteum, gemeinsam mit den Dozentinnen und Dozenten.
Es hat den Anschein, dass das Angebot so, wie es seit Jahren strukturiert ist, beständig gut nachgefragt ist. Und auch was die Auslastung betrifft, bewegt man sich schließlich am oberen Rand des Möglichen. Längst haben sich also Routinen herausgebildet. Dazu gehört die Orchesterwerkstatt für junge Dirigenten, geleitet von Peter Gülke. Das Sommerakademie-Eröffnungskonzert am 16. Juli im Großen Saal des Mozarteums gestalten wieder die Salzburg Chamber Soloists unter der Leitung von Lavard Skou Larsen, mit Werken von Schönberg, Debussy und Richard Strauss. Solistin ist Doris Rehm, Harfenistin des Mozarteumorchesters. Dass Debussy auf dem Programm steht, kommt nicht von ungefähr. In jeder der drei Kursperioden gibt es diesmal nämlich einen „Internationalen Debussy-Wettbewerb“. Man reagiert auf den Jahresregenten.
Bereits zum dritten Mal wird in diesem Jahr das Kursangebot der Internationalen Sommerakademie um die Epoche der Barockmusik erweitert. Zu verdanken ist dies der 2010 erfolgreich begonnenen Kooperation mit der Akademie für Alte Musik der Hochschule für Künste Bremen. Bekannte Spezialisten für Alte Musik wie Thomas Albert (Barockvioline), Hille Perl (Viola da Gamba) oder Gemma Bertagnolli (Gesang) leiten Meisterklassen und Seminare. Ein programmatischer Schwerpunkt der Kurse liegt auf der französischen Musik des 18. Jahrhunderts.
Über hundert Bewerberinnen und Bewerber aus 32 Ländern haben sich zum Marimba-Wettbewerb angemeldet, den Bogdan Bácanu und Peter Sadlo leiten. Die Veranstaltung findet im Drei-Jahres-Rhythmus statt, zum zweiten Mal im Rahmen der Sommerakademie.
Einar Steen- Nökleberg (Klavier) und Alexander Zagorinsky (Violoncello) eröffnen die Reihe der Dozentenkonzerte. Olivier Gardon und Alexander Müllenbach spielen auf dem „Klavier allein und zu zwei’n“. Peter Langs Dozentenkonzert ist zugleich die Nummer vier seines Beethoven-Sonatenzyklus. Christoph Lieske (Klavier) gibt einen Schubert-Abend. Dora Schwarzberg (Violine), Jorge A. Bosso (Violoncello), Alois Brandhofer (Klarinette), Alexander Müllenbach (Klavier) und Hannes Eichmann (Sprecher) interpretieren die „Endzeit-Visionen“ von Messiaen und Alexander Müllenbach. Vom Sommerakademie-Leiter wird man gar nicht wenige Werke hören bei den Dozentenkonzerten. Solo- bzw. Kammermusikabende gestalten die Geiger Pierre Amoyal und Ulf Hoelscher. Den Abschluss der Dozentenkonzerte macht ein Gesprächskonzert zum Thema „Debussy und die französische Moderne“ von und mit Siegfried Mauser.
Der Franzose Pascal Dusapin, heuer Composer in residence der Sommerakademie, hat sich seit Ende der siebziger Jahre auf nahezu allen Gebieten der Komposition einen Namen gemacht. Ihm wird am 20. August im Solitär ein „Carte Blanche“-Konzert gewidmet sein, gespielt von Siegfried Mauser und dem oenm. Der hohe Stellenwert, den die Sommerakademie Mozarteum der Musik unserer Zeit einräumt, wird wieder an jedem zweiten Montag durch ein Komponistenporträt dokumentiert: Shane Woodborne, Oliver Kraft und Wolfgang Niessner stellen im Mozart-Wohnhaus ihre Werke und Arbeitsweisen vor.
Auch mit der Begabtenförderung geht es weiter: In Zusammenarbeit mit dem Leopold Mozart Institut der Universität Mozarteum, welches sich für die Förderung außergewöhnlicher Talente einsetzt, wurde wieder ein viertägiger Intensivkurs für Studierende bis 16 Jahre organisiert. Unter dem Motto „Heute ein Talent, morgen ein Künstler" wird dieser Kurs für Hochbegabte von zwei Dozenten geleitet, die in der Arbeit mit jungen Begabungen besondere Erfahrung haben: Andreas Weber für Klavier sowie Paul Roczek für Violine. (Universität Mozarteum)