Das Know how über die Noten hinaus
HINTERGRUND / MICA
20/04/12 Es reicht bei weitem nicht, Musik zu komponieren oder zu spielen. Mit Vermarktung, Rechtsfragen und dergleichen Dingen müssen sich auch Musikschaffende herumschlagen. Deshalb gibt es seit zwei Jahren auch in Salzburg eine Servicestelle des österreichischen Musikinformationszentrums „mica – music austria“. Didi Neidhart leitet sie.
In diesen zwei Jahren ist viel geschehen: Auf der mica-Website wurde in mehr als 160 Artikeln, Porträts und ausführlichen Interviews über Musiker und Komponisten aus Stadt und Land Salzburg berichtet, ebenso über lokale Festivals, Konzerte und Projekte. Über den deutsch- und englischsprachigen mica- Newsletter hat man das vielfältige zeitgenössische Musikschaffen in Salzburg auch international beworben.
Didi Neidhart, der Leiter der Salzburger Servicestelle, ist mit den in Salzburg tätigen Kulturorganisationen und VeranstalterInnen in intensiven Kontakt getreten und entwickelte und unterstützte eine Vielzahl an neuen Kooperationen und Projekten. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Karriere- und Rechtsberatung gelegt: Salzburgs Musikschaffende wurden in sieben Workshops und beinahe 350 Beratungen unterstützt, in persönlichen Gesprächen, per E-Mail oder Telefon.
Musikverträge und Urheberrecht, Informationen und Kontakte zu Verlagen oder Labels, Methoden der Selbstvermarktung wie Direct To Fan Marketing Services im Internet – solches Know how wird in der musikalischen Ausbildung im Regelfall nicht oder nur unzureichend vermittelt. Deshalb wurde „mica – music austria“ 1994 auf Initiative der Republik Österreich gegründet. Die Einrichtung versteht sich als professioneller Partner für Musikschaffende in Österreich.
„Do it yourself“ sei unerlässlich, „zumindest bis man es als Musiker so weit gebracht hat, dass man in der Lage ist, gute Partner zu finden, die einen in der Karriere entscheidend weiterbringen können“, sagt man bei mica: „Aber auch für Labels, Manager, Agenturen und Veranstalter gibt es immer wieder Themen, bei denen sie kompetente Hilfe oder Kontakte benötigen.“
Solche „Hilfe zur Selbsthilfe“ steht auch im Mittelpunkt der Aktivitäten der Salzburger mica-Zweigstelle. Am 10. Mai wird in der Fachhochschule Puch-Urstein ein Workshop abgehalten, bei dem der für Rechtsberatungen in Salzburg zuständige Jurist Paul Estrela und der mica-Fachreferent Helge Hinteregger gemeinsam mit Didi Neidhart über Grundlagen des Urheberrechts, Förderungen und Musikproduktion informieren werden. Für 18. Juni ist ein ein Workshop in Kooperation mit dem Rockhouse angekündigt. Da werden Franz Hergovich und Didi Neidhart neben einem Überblick über Musikverträge auch Fragen der Fairness oder Branchenüblichkeit ansprechen und Musterverträge erläutern.
Für den Herbst sind bereits Workshops in der Musikfabrik Pinzgau, dem Kunsthaus Nexus und im Rahmen des Open Minds Festivals fixiert. In Zusammenarbeit mit der Radiofabrik wird es einen Lehrgang geben, der sich ausführlich mit Musikjournalismus auseinandersetzen wird. (mica/dpk)
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mica Servicestelle Salzburg |
Bild: mica
