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Aufbruch in eine neue Ära

MOZARTEUMORCHESTER / ROBERTO GONZÁLEZ-MONJAS

11/10/24 Das erste Donnerstagkonzert zeitigte – lebhaft und begeistert akklamiert – die nun definitive Übernahme der Chefposition im Mozarteumorchester durch den gebürtigen Spanier Roberto González-Monjas. Dieser widmete seine Werkfolge zum offiziellen Einstand ausschließlich dem Namenspatron des Orchesters.

Von Horst Reischenböck

Es ist das erste Mal in der Geschichte des Mozarteumorchesters, dass ein Dirigent zugleich mit der musikalischen Leitung auch seine Visitenkarte als ausgefuchster Virtuose auf der Violine vorlegt.

Roberto González-Monjas, der etwa bei Igor Ozim am Mozarteum studierte, geigte übrigens schon als primus inter pares im schweizerischen Musikkollegium Winterthur, dem der Salzburger Thomas Zehetmair vorstand, die Geigensoli in Mozart-Serenaden. Für sein erstes Jahrin Salzburg plant er all alle Violinkonzerte Mozarts, die somit auch erstmals komplett mit dem Mozarteumorchester als CDs erscheinen sollen.

Den Auftakt am Donnerstag (10.10.) bildete die erste Paarung innerhalb des Kleeblatts von Wolfgang Amadés 1775 in Salzburg komponierten Konzerten, von denen mangels schriftlicher Belege weder bekannt ist, ob sie für ihn selbst oder für Antonio Brunetti, Mozarts Partner als Konzertmeister, entstanden sind. Man weiß auch nicht, wer die Uraufführung gespielt hat.

So vermerkt das Autograf des reizvollen Konzerts für Violine und Orchester D-Dur KV 211 lediglich lapidar Concerto di Violino di Wolfgango Amadeo Mozart mp. À Salzburg li 14 di Giugno 1775. Mit seinen kaum mehr als vierhundert Takten geriet es in der Gunst der Ausführenden im Vergleich zu den Nachfolgewerlem ins Hintertreffen. Es bietet aber schon vom energisch akzentuierten Auftakt ins Allegro moderato dem Orchester wie dem Solist dankbare Gelegenheit, sich voneinander abgrenzend zu profilieren. Im Großen Saal wurde dies unter Verzicht auf Vibrato auch weidich genutzt , wobei González-Monjas seinen Part dynamisch fein ziselierte.

Nach diesem Einstand ging’s in das weit bekanntere und etwas umfangreichere Violinkonzert G-Dur-KV 216. Hier ließ sich Wolfgangs Entwicklung innerhalb kürzestem Zeitraum nachverfolgen. Auch animierte den Zuhörer die klanglichen Kontraste, so zwischen dem phänomenal ausdrucksstark geblasenen Oboensolo und den Flöten von den pulsierend genommenen Ecksätzen und dem, con sordino zu begleitenden zauberhaften Adagio inmitten.

Eine Zugabe war gleich nach der Pause mit dem berückenden Rondo C-Dur-KV 373 offiziell quasi vorprogrammiert. Von dem Stück ist laut Brief per 8. April 1781 vom Tag der Aufführung aus Wien immerhin bekannt, dass es Brunetti in Wien vor dem Vater von Fürsterzbischof Colloredo spielte.

Damit wurde tonartlich auch die Kurve zur Linzer-Sinfonie KV 425 gelegt, die als festlicher Abschluss prächtig den Schluss des Abends stellte. González-Monjas bestimmende Hände setzten rhythmische Akzente – die vor allem seitens der von Konzertmeister Frank Stadler angeführten Streicherriege differenziert abgestuft erklangen: Was sich im Großen Saal des Mozarteums ideal verbreitete und entsprechend bedankt wurde.

Bilder: IMG Artists / Marco Borggreve 

 

 

 

 

 

 

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