Etwas zum Angreifen, zum Fühlen
HINTERGRUND / ROCKHOUSE / XTRA ORDINARY 15
13/01/11 Heute Freitag (13.1.) ist die Release-Party des 15. Xtra Ordinary Samplers im Rockhouse. Die CD-Edition ist, so Rockhouse-Geschäftsführer Wolfgang Descho, die "Visitenkarte einer Szene". Für eine ganze Reihe Salzburger Bands, etwa „The Helmut Bergers“, war der Xtra Orinary-Sampler eine Starthilfe zu überregionaler Bekanntheit.
Von Reinhard Kriechbaum
Auf fünfzehn Scheiben ist die „Xtra Ordinary“-Reihe angewachsen: 319 Songs, 1247 Minuten und 14 Sekunden Musik. Warum eigentlich in der Download-Ära noch eine CD? Das sei eine „sehr bewusste Entscheidung“, sagt Wolfgang Descho, für ein „gewisses haptisches und emotionales Erlebnis, das bei Vinyl noch ausgeprägter war, bei Downloads aber definitiv nicht vorhanden“ sei. „Eine CD kann man angreifen, sie hat ein Label, und das Cover enthält Informationen, die man während des Hörens lesen kann.“
Auf Musikmessen erziele man mit der CD „eine höhere Aufmerksamkeit“. Außerdem werde das Rockhouse von Veranstaltern, aus der Wirtschaft oder Eventszene immer wieder um die Vermittlung Salzburger Künstler gebeten. „Da ist es am einfachsten, den Xtra Ordinary Sampler, auf dem ja zusätzlich alle wichtigen Kontaktdaten enthalten sind, zu nehmen und ihn weiterzuleiten. Dadurch erreichen wir mit dieser CD für eine doch ansehnliche Auswahl an Salzburger Künstlerinnen und Künstler eine Öffentlichkeit.“
Der Xtra Ordinary Sampler Vol. 15 hat eine Auflage von 1.100 Stück, mehr als die Hälfte (550 Stück) bekommen die mitwirkenden Band. Etwa zweihundert Exemplare werden auf Musikmessen verteilt, ein guter Teil geht an Agenturen, Medien und Veranstalter. „Auf der Midem gehen unsere CDs weg wie die warmen Semmeln.“
„Die Entscheidung für die CD ist keine Entscheidung gegen den Download“, sagt Wolfgang Descho und kommt gleich ins Schwärmen, nicht nur über die Cover. Das aktuelle ist in Zusammenarbeit mit der Agentur „fliegende fische” und der jungen Salzburger Plattform „We are Salzburg” entstanden.
Heuer habe man kurz vor der Pressung einen Song zurückziehen müssen, weil die Band einen Plattenvertrag bekommen hatte. Schlecht für die CD-Gestalter, aber natürlich gut für die Band und symptomatisch dafür, „dass wir vor allem jüngere Musiker ‚gefunden‘ haben, die ordentliche Qualität einreichten“.
Die Jurymitglieder sind Fachleute aus den verschiedensten Bereichen der populären Musik, Musiker, Produzenten, Tontechniker, Journalisten, Veranstalter. „Die Zusammenstellung der Jury soll eine möglichst große Bandbreite an musikalischer Vielfalt abdecken. So sind Heavy Metal Spezialisten ebenso vertreten wie Liebhaber der Electro-, Indie-, Alternative-Music oder Singer/Songwriter Experten“, erklärt Wolfgang Descho. Eine deutliche Entwicklung in der Szene: "Die Genres sind nicht mehr so streng getrennt."
Die Jury wählte aus rund fünfzig Einsendungen 22 Songs für die Xtra Ordinary Vol. 15 aus. „Neben der Punktewertung gab es für die breit aufgestellte Jury auch die Möglichkeit, Kommentare abzugeben. „Es ist doch schön zu erleben, wenn ein hochgeschätzter Musikjournalist feststellt, dass ‚die zweite Nummer weit besser ist als das meiste Neue aus der englischsprachigen Musikwelt‘ und Produzenten vom sehr hohen internationalen Niveau einiger Produktionen sprechen“, so Wolfgang Descho. "The More Or The Less" und "Purple Souls" führen die aktuelle Auswahl an.