Noch näher am Advent
SALZBURGER ADVENTSINGEN
27/09/11 Näher kann man der "Ankunft des Erlösers" nicht mehr rücken: Am vierten Adventwochenende geht sich eine Aufführungsserie des Adventsingens kalendarisch nur selten aus. Heuer spielt man am zweiten, dritten und vierten Wochenende.
Gespielt, gejodelt und gesungen wird in 17 Aufführungen im Großen Festspielhaus also quasi bis zur letzten Sekunde vor Weihnachten, sprich: bis 18. Dezember. Seit einigen Jahren verzichtet man auf Wiederaufnahmen, "Wiederholungsaufführungen sind beim Publikum nicht mehr drin", so Adventsingen-Leiter Hans Köhl heute Dienstag (27.9.) in einem Pressegespräch. Diesmal geht es um den Stern von Bethlehem, so Hans Köhl. Ausgangspunkt war die alttestamentliche Prophezeiung "Es wird ein Stern aus Jakob ausgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen" - sowie die neutestamentliche Stelle "er wird den Magiern den Weg weisen". Ein Sterndeuter wird mit seiner Begleitung der Suche nach dem Stern seines Lebens sein, wird er ihn finden?
Sterne seien, so Köhl, "seit Menschengedenken Symbole kosmischer Energien und göttlicher Kräfte". Die Prophezeiung „Es wird ein Stern aufgehen“ finde sich im musikalischen Prolog: Klemens Vereno hat ein bereits weit verbreitetes Lied von Eva Bruckner und Ernst Schusser bearbeitet. Weiters habe Clemens Vereno ein Adventlied aus einem anonymen handschriftlich überlieferten bayerischen „Gesängerbuch“ aus 1800 zu einer neuen „Herbergssuche“ verarbeitet. "Wirst du für mich, werd‘ ich für dich der Engel sein“ heißt ein Text von Wilhelm Willms, den Vereno einem neuen Dialoglied für Maria und Elisabeth zugrunde gelegt habe. Zwei Kantaten des langjährigen „Hauskomponisten“ Wilhelm Keller (1920-2008) sowie Ave Maria, Gloria und Magnifikat von Peter WesenAuer gehören zu den neu komponierten Stücken, wie wieder mit traditionellen Volksliedern und Musikstücken verbunden werden.
Der Gesamtleiter ist Hans Köhl, Komponist Klemens Vereno. Regisseurin Veronika Pernthaner, heuer zum zweiten Mal dabei, hat auch eigene Texte beigesteuert. Hellmut Hölzl (Kostüme), Dietmar Solt (Bühne) und Herbert Böck (Chorleitung) sind die bewährten Kräfte. In den 65 Jahren seines Bestehens haben 1,6 Millionen Besucher das Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus erlebt.