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Tschiribim heißt Tschribim

CD-KRITIK / KLEZMER FÜR KINDER

25/03/11 „Schon vor vielen vielen Jahren, zogen die Klezmorim mit ihren Instrumenten durch  die Lande und spielten in Dörfern in  Städten und auf Höfen für die Menschen ihre Lieder und Tänze. spielten ihre Klezmermusik…“ Das Duo „Klezmer Reloaded“ und ihr Erzähler und Sänger Marko Simsa sind am 3. April beim Familienkonzert der Stiftung Mozarteum. DrehPunktKultur hat sich die CD angehört.

Von Heidemarie Klabacher

Schon mit der „Probe“ für das Lied „Tschiribim, Tschiribam“ hat das Duo „Klezmer Reloaded“ den Erwachsenen Zuhörer auf seiner Seite: Einsingen mit Bajan, Klarinette und den markanten Klezmer-Rhythmen

Das Vorspiel zu „Ein Männlein steht im Walde“ hat hohen Wiedererkennungswert. Das Bajan klingt zunächst fast wie ein Harmonium - bevor der Sound und Harmonie dann quasi mitten im Takt klezermisch-jiddisch werden. Immer wieder verwenden „Klezmer Reloaded“ das Tonmaterial des Kinderliedes als Basis für neue aufregende Zwischenspiele - bei denen aber auch Kinder das „Herkunftslied“ jederzeit erkennen können.

Neben der Musik spielt auch die Sprache ein wichtige Rolle: Erzähler Marco Simsa führt auf der CD durch die Lande. Er stellt auch die beiden Musiker aus Russland und Polen vor - und lädt sie ein, die Zuhörer in ihren Sprachen zu begrüßen. Das sind dann beeindruckende Ansagen auf Russisch und Polnisch vom Bajan-Spieler Aleksander Shevchenko und vom Klarinettisten Maciej Golebiowski.

Und „Jiddisch“? „Das Jiddische ist eine Mischung aus Deutsch, genauer gesagt Althochdeutsch, ein bisschen Russisch, ein bisschen Polnisch - von überall wo die Klezmorim herumzogen, kam ein bisschen was von der Sprache dazu.“ So wird zwischen den schwungvollen Nummern - die jazzeln, jiddeln, funken und gelegentlich fast ein wenig „zeitgenössisch“ daherkommen - ganz un-lehrerhaft Sprach- und Kulturgeschichte vermittelt. Von Instrumentenkunde ganz zu schweigen.

Hulyet hulyet kinderlakh,
kolsman ir zent nokh yung.
Vayl fun friling biz tsum
vinter iz a katsenshprung

Diesen Klassiker von Mordekhay Gebirtig (1877-1942) hat Marko Simsa liebevoll übersetzt - und den Refrain kann man nachher auf jeden Fall auswendig.

Der „Rebbe“ bekommt natürlich auch sein Teil ab. „Scha Schtil, mach nicht kein Gewalt, der Rebbe geht schon tanzen bald“. Mit bekanntem Ergebnis: „Und als der Rebbe tanzt, tanzen auch die Wänd…“ „Und as der Rebbe singt“, singen nicht nur alle Chassidim, man hält sich schon fast selber für einen.

Die vielfach ausgezeichnete CD „Klezmer für Kinder. Ein Konzert zum Mitsingen, Mittanzen und Mitfeiern“ ist einfach mitreißend. Für das Familienkonzert der Stiftung Mozarteum am 3. April um 15 Uhr lässt sich also Lehrreiches, Fröhliches und Hochmusikantisches erwarten. Die Kinder sollten freilich wirklich schon in die Schule gehen.

www.mozarteum.at ; www.klezmer-reloaded.com
Marko Simsa und Klezmer Reloaded: Klezmer für Kinder. Ein Konzert zum Mitsingen, Mittanzen und Mitfeiern. Label Jumbo 802747-2.
Bild: www.klezmer-reloaded.com

 

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