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HINTERGRUND / LITERATURFEST SALZBURG

12/04/12 „Wir wollen zeigen, was Literatur kann. Wir wollen zeigen, dass es Sinn macht, ihr auch einmal zuzuhören: Es kommt was dazu, wenn man den Autoren gegenübersitzt.“ Christa Gürtler, Jochen Jung und Klaus Seufer-Wasserthal über das fünfte Literaturfest Salzburg, von 30. Mai bis 3. Juni. "Wer hätte das gedacht von einem Festival, das sich anfangs zögerlich entwickelt hat, wo man sich gefragt hat, ob man es zweijährig abhalten soll, ob es genug Publikum geben wird und ob man so etwas überhaupt braucht."

Von Heidemarie Klabacher

„Es wird nicht leichter, solche Programme zusammenzustellen“, sagte Jochen Jung heute Donnerstag (12.4.) bei der Programmpräsentation. Die Idee „Literaturfest“ oder „Literaturwoche“ sei in vielen Städten aufgegriffen worden – wohingegen die Zahl der Autoren nicht größer werde. „Es wird nicht leichter, alle zusammenzubringen, die man will.“ Alle, die jetzt auf dem Programm stehen, „waren ein  Herzenswunsch“, so Jochen Jung. Daher sei man besonders glücklich, „dass sie alle da sind – auch weil wir keine sensationellen Honorare zahlen.“

Das Literaturfest hat sich in fünf Jahren einen fixen Platz im Salzburger Kulturkalender erobert: „Das Publikum spielt mit. Und auch die Politik teilt unsere Meinung, dass es wichtig ist, dieses Festival zu haben.“ Jetzt könne man dieses kleine „doch erstaunliche“ Jubiläum feiern. Sei es doch, so Jochen Jung, fünf Mal hintereinander gelungen, die Politik davon zu überzeugen, „dass das Geld für ein jährliches Fest der Literatur eine gut angelegte Investition ist.“ Das Gesamtbudget umfasst 115.000 Euro, von denen 85 Prozent die öffentliche Hand, also Stadt, Land, Bund, zuschießen.

Auch heuer rechnen die Veranstalter wieder mit dreitausend Besuchern. „Wir sind sicher, dass es wieder so sein wird.“ Auch die Zahl der Veranstaltungen und die bewährte Programmstruktur werden beibehalten, so Jochen Jung: Sprach- und Vortragskünstler sowie Lyriker umrahmen das Festival. Die Mittagsschiene bietet Salzburger Autorinnen und Autoren ein Podium. Die Nachmittagsschiene donnerstags, freitags und samstags führt an besondere neue Orte: „Wir spielen gerne an guten Plätzen, wo der Raum passt und die Stimmung richtig ist.“ Das sind heuer erstmals die Bibliothek im neuen Unipark Nonntal (wo Michael Köhlmeier lesen wird), das Haus der Natur (wo Barbara Frischmuth und Michael Stavaric ihre Bestiarien präsentieren werden) oder die Kavernen des Hotels Blaue Gans (wo zwei junge Autoren ihre Debütromane vorstellen werden).

Veranstaltungen, die für Jugendliche besonders geeignet sind, werden  im Programm eigens ausgewiesen, wie etwa die Präsentation von Ulrike Schmitzers Debütroman „Die falsche Witwe“, der in Salzburg spielt und davon erzählt, was aus ehemaligen Nazis geworden ist.

Ein kleine feine Kinderschiene gibt es auch wieder: „Die ‚Königsklasse der Literatur’ hat Michael Stavaric einmal dazu gesagt“, erzählt Klaus Seufer-Wasserthal. „Lesungen für Kinder seien etwas, wo man schneller durchfallen kann als überall sonst, wo man aber auch die glücklichsten Stunden erlebt, wenn man gut ankommt.“

Der Eintritt ist beim Großteil der Veranstaltungen, inklusive Eröffnungsabend, frei. Karten verkauft werden für die Abendveranstaltungen und die Lyrik-Matinee am Sonntag.

Literaturfest Salzburg, von 30. Mai bis 3. Juni 2012 - www.literaturfest-salzburg.at
Bilder: Literaturfest Salzburg/Eva-Maria Repolusk (1); Hanser Verlag/Annette Ponert (1); Sebastian Philipp (1)
Zum Hintergrund-Text {ln:Ge na wos}

 

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