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... dort wo du nicht bist

LITERATURFORUM LESELAMPE

15/02/12 Unter dem Motto „Ortskunde | Ortswechsel“ steht das Lesungsprogramm 2012: „In einer Zeit, die sich durch Mobilität auszeichnet, spiegelt die Literatur diese Bewegungen, erzählt von Reisen in fremde Welten, aber auch von topographischen Erkundungen regionaler Orte und Landschaften.“

Von Heidemarie Klabacher

„Schlagworte wie ‚modernes Nomadentum’ oder ‚Migration’ verweisen auf Beweggründe und Notwendigkeiten von Mobilität, die freiwillig oder unfreiwillig das Leben bestimmen kann“, so Christa Gürtler, die Leiterin des Literaturforums Leselampe, zur Aktualität des Jahresthemas. Davon erzählt Evelyn Evelyn, die ihren neuen Roman „Die große Freiheit des Ferenc Puskás“ im „Schein der Leselampe“ in vorgestellt hat. Vladimir Vertlib wird ebenfalls einen neuen Roman - „Schimons Schweigen“ - präsentieren: Warum haben Vater und sein bester Freund Schimon dreißig Jahre kein Wort mehr miteinander gewechselt? Der Erzähler, Vertlibs Alter Ego, sucht dieses Rätsel auf einer Reise nach Israel, wo er zwei Jahre lang als Kind gelebt hat, zu lösen. Die Buchpräsentation am 1. März in der Synagoge (Lasserstraße 8)  wird gemeinsam veranstaltet von der Leselampe und vom Zentrum für jüdische Kulturgeschichte.

Der seit 35 Jahren in Deutschland lebende Autor Feridun Zaimoglu, geboren in Anatolien, erkundet in seinem Roman ,Ruß’ das deutsche Ruhrgebiet. Die Lesung findet im Rahmen seiner Stefan-Zweig-Poetikvorlesung statt. Bettina Balàka inszeniert in ihrem neuen Roman „Kassiopeia“ eine Tragikomödie zwischenmenschlicher Beziehungen, Daniel Wisser beschreibt in „Standby“ ein einziges Wochenende – „in einem rasanten Stil, der auf gewitzte Weise eine technoide Weltsicht offen legt, die geprägt ist von der Allgegenwart von Internet, Mobiltelefonen, verkrüppelten Emotionen und Weltuntergangsvorstellungen“, so Christa Gürtler über weitere Gäste im Lesungsprogramm. Peter Stephan Jungk spricht mit Christa Gürtler über biographisches und autobiographisches Schreiben und „seine Ortserkundungen von Amerika bis Israel“.

Ein wichtiges Anliegen in der Programmierung des Literaturforums Leselampe ist Christa Gürtler seit jeher die Literaturvermittlung: Das literarische Quartett „Aufgeblättert“, das  regelmäßige Literaturfrühstück, die Literaturfahrt (Anfang Juni auf den Spuren des Jahresregenten August Strindberg) sind wieder im Angebot der Leselampe. Als besonders erfolgreich habe sich im Jahr 2011 die Kooperation der Reihe „Filmclub“ mit DAS KINO erwiesen, freut sich Christa Gürtler. Unter dem Motto „Aus der Welt von Gestern“ werden heuer herausragende Literaturverfilmungen von Arthur Schnitzler, Franz Werfel und Stefan Zweig gezeigt.

Die vier Ausgaben der Literaturzeitschrift SALZ werden in zwei Nummern wie jedes Jahr das Salzburger Literaturleben begleiten: Die Nummer 147 gilt den 42. Rauriser Literaturtagen, die „Nahaufnahmen“ folgen als SALZ 150 im Dezember. SALZ 148 wird, wie die SALZ-Herausgeberin Barbara Stasta berichtet, von Alfred Pittertschatscher, einem Kenner der oberösterreichischen Literaturszene und langjährigen Mitarbeiter des ORF Oberösterreich, kuratiert. Die Ausgabe 149 wird dem Thema „Väter“ gewidmet sein und von den Redaktionsmitgliedern Anton Thuswaldner und Hans Weichselbaum betreut.

www.leselampe-salz.at
Bild: Leselampe

 

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