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33 Jahre und kein bißchen leise

HINTERGRUND / 33 JAHRE LITERATURHAUS SALZBURG

26/09/24 Im Herbst 1991 wurde das Literaturhaus Salzburg eröffnet – als fünftes Literaturhaus nach Berlin, Hamburg, Frankfurt und Wien. Heute gibt es rund hundert Literaturhäuser in Europa. Das Salzburger Modell mit einem Trägerverein als größtem Veranstalter ist eine Besonderheit.

„Von Beginn an war es Konzept des Salzburger Literaturhauses im denkmalgeschützten Eizenbergerhof, dass mehrere unabhängige Literaturinstitutionen unter einem Dach arbeiten – mit einer Literaturhaus-Leitung, die ab 1994 die Geschäftsführung des Trägervereins übernahm“, erinnert Tomas Friedmann. „Das Literaturhaus ist österreichweit vernetzt und eines der Gründungsmitglieder von literaturhaus.net, der Vereinigung engagierter Literaturhäuser im deutschen Sprachraum. Wichtiger Bestandteil auch in Salzburg, das „Junge Literaturhaus“ mit einem umfassenden Programm für Kinder und Jugendliche. „Das Hauptmieter-Team kooperiert in- und außerhalb des Hauses mit Partnern, organisiert für alle Vereine Infrastruktur, Werbung, Kartenverkauf, das Café, die Bibliothek und ist zugelich der größte Literaturveranstalter in Stadt und Land Salzburg“, beschreibt Friedmann die Struktur.

Der Verein Literaturhaus setzt im regelmäßig wiederkehrende Schwerpunkte, wie etwa mit der Reihe Europa der Muttersprachen, Poesie-Nächten, Verlagsfesten, der Hörspiel-Nacht oder dem dichten Programm am Bloomsday, zu Ehren von James Joyce' Ulysses.

Dreimal jährlich präsentiert das Literaturhaus Ausstellungen. So ist die aktuelle Herbst-Ausstellung der vergessenen Autorin Paula Otte-Landertinger (1909-1964) gewidmet. Unter dem Titel „Von den Palmen des Südens bis zum Ibmer Moor“ werden Typoskripte, Fotos, Bücher, Malereien, Faksimiles oder die Reiseschreibmaschine „beeindruckenden Frau, Schriftstellerin und Künstlerin, Mutter dreier Kinder und Ehefrau, Lehrerin und Schauspielerin in ihrem 60. Todesjahr gezeigt“, so Friedmann.

Besondere Aufmerksamkeit im Programm des Trägervereins gehört der österreichischen Gegenwartsliteratur: Bekannte wie unbekannte Autorinnen und Autoren stellen jedes Jahr ihre Neuerscheinungen, wie heute Mittwoch (26.9.) Kurt Palm, weiters Barbara Zeman, Annemarie Andre, Petra Pellini, Lilli Polansky, Theresia Töglhofer oder Clemens Setz. Vladimir Vertlib wurde dieser Tage als Träger des Kramer-Preises 2024 gefeiert.

In der Reihe Text & Klang wurde der Schriftsteller Christoph Ransmayr wurde eingeladen, am 9. November gemeinsam mit dem Musiker Wolfgang Muthspiel sein neues Buch Egal wohin, Baby zu präsentieren. Der ukrainische Autor Andrej Kurkow und der deutsche Schriftsteller Clemens Meyer stellen ihre jüngsten Werke vor. Weiterhin gefördert werden Talente beim U20 Poetry Slam, auch das WeGe-Improvisationstheater wird fortgeführt.

Die 2018 verstorbene Christine Nöstlinger hätte im Oktober ihren 88. Geburtstag gefeiert. Das Literaturhaus erinnert mit der literarisch-musikalischen Performance Du bleda Bua an Nöstlingers Lyrisches Werk mit dem Frauen-Trio Schülande Engaling. Die Präsidentenwahl in den USA ist Thema beim Wort-Musik-Abend Americana. Einzerrissenes Land im Spiegel der Country Music“ mit Thomas Kraft & tell me no lies. Politisch brisant werde, so Tomas Friedmann, der Vortrag Der Preis der Freiheit. Eine Warnung an den Westen des kritischen Islam-Experten Hamed Abdel-Samad, der unter Polizeischutz auftritt. Kooperationen geht das Literaturhaus traditionell mit der Società Dante Alighieri ein, oder mit ARTE anlässlich des Italien-Schwerpunkts auf der Frankfurter Buchmesse.

Ebenfalls lange Tradition als Programm-Highlight hat das Krimifest, das heuer im Novenber in seine 16. Auflage geht eingeladen sind sieben Autorinnen und fünf Autoren aus Deutschland, Österreich, Belarus, England, Polen, Schweden und der Schweiz/Kalifornien, daruter Bernhard Aichner, Friedrich Ani, Mick Herron oder Eva Rossmann. (LH / dpk-klaba)

Bilder: LS / Schülande Engaling (1); Ausstellung Paula Otte-Landertinger; Ayse Yavas (1)

 

 

 

 

 

 

 

 

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