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Mehr als siebenhundert Buchtitel

HINTERGRUND / VERLAG PUSTET

30/06/23 Wenn an diesem Wochenende die Ohren hinlänglich zugedröhnt sind vom Linzergassenfest, dann könnte man auf der Suche nach fruchtbarer Beschaulichkeit ein paar Schritte die Bergstraße hinunter gehen ins KunstQuartier. Dort hat ja der Pustet Verlag seinen Sitz, und seit einigen Monaten gibt es dort eine „hauseigene“ Buchhandlung.

Von Reinhard Kriechbaum

„Es war die Idee unserer neuen Verlagschefin Michaela Schachner, diesen Lese- und Verkaufsraum einzurichten“, sagt Gerald Klonner, Geschäftsführer des Salzburger Pressvereins. „Der Pustet Verlag hat ja derzeit über siebenhundert Titel im Sortiment – keine Salzburger Buchhandlung kann so viele Titel vorrätig halten.“ Nun also teilen sich zwei wichtige Salzburger Unternehmen die straßenseitigen Räume am Knie der Bergstraße: Rechts vom Haupteingang ins KunstQuartier hat seit geraumer Zeit schon die Mayrische ihre Niederlassung – nach einigem Hin und Her ist es ja doch bei dieser wichtigen Noten-Verkaufsstelle in Mozarteumsnähe geblieben (in Trägerschaft der Universal Edition).

Linksseitig jetzt also der Verkaufs- und Leseraum von Pustet. Noch ist das alles hinter dem Fahrradständer noch nicht so wirklich nach außen hin gut sichtbar und anziehend, aber das soll sich im Herbst ändern, wenn die Bergstraße nach einigen sommerlichen Chaos-Wochen neu gepflastert und mithin attraktiver ist für Stadt-Flaneure.

„Es ist eine reine Verlagsbuchhandlung“, erklärt Gerald Klonner, „die einzige in Salzburg“. Man kann sich hier also ausschließlich am reichhaltigen Pustet-Sortiment bedienen. Bei siebenhundert Titeln geht der potentielle Lesestoff so schnell nicht aus.

An diesem Wochenende – noch heute Freitag (30.6.) und morgen Samstag (1.6.) gibt es einen großen Lagerverkauf. „Unser erster Palettenverkauf“, erklärt Klonner. Das hat einen für den Verlag durchaus ernsten Hintergrund. Wie viele vergleichbare Buch-Unternehmen ist Pustet von der Insolvenz der Medienlogistik Pichler stark betroffen. „Langfristig holen wir alle Bücher zurück ins Lager“, sagt Gerald Klonner, man werde die Auslieferung in Österreich wieder selbst übernehmen. Das bedeutet für den Verlag also, das man Platz für die Lagerung im eigenen Haus braucht. Die Lizenz für den Buchverkauf hat Pustet seit je her – daher also nun auch die Initiative in Sachen eigene Verlagsbuchhandlung.

Personell findet gerade ein Übergang statt. Seit Mai hat Michaela Schachner die Leitung des Pustet Verlags inklusive Religionsbuch-Schiene übernommen. Gerald Klonner ist derzeit noch Geschäftsführer des Salzburger Pressvereins, kümmert sich also um die Vermietungen im KunstQuartier, wo ja von der Camerata bis zu FS 1 wichtige Salzburger Kultur-Institutionen ihre Büros haben. Nicht zu vergessen das Theater des Thomas-Bernhard-Instituts der Universität Mozarteum. Mit Anfang nächsten Jahres übernimmt die neue Verlagschefin Michaela Schachner auch die Leitung des Pressvereins. „Die erste weibliche Geschäftsführerin des traditionsreichen, 1908 gegründeten Pressvereins“, sagt Gerald Klonner.

www.pustet.at; spv.media
Bilder: Pustet (1); dpk-krie (3)

 

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