Bienen- und Menschenzähler
STATISTIK / SALZBURG IN ZAHLEN
24/11/20 Eines können wir mit Gewissheit sagen: An den 12.575 Tonnen Altpapier, die im Lauf des vergangenen Jahres in Salzburg anfielen, haben wir als virtuelle Kulturzeitung überhaupt keinen Anteil. Die Zahl haben wir aus der Broschüre Salzburg in Zahlen 2020, die sowohl auf Papier als auch virtuell zu haben ist.
Von Reinhard Kriechbaum
Dass im Mirabellgarten sechs Bienenvölker heimisch sind und diese im Jahr 2019 dreißig Kilogramm Honig sammelten stimmt uns froh. Eigentlich gar nicht glauben können wir die Nachricht, dass es in der Stadt an 184 Tagen (also an jedem zweiten Tag) Niederschläge gab, insgesamt 1.496 mm. War 2019 nicht ein Jahr mit auffallend schönem Wetter, in dem immer wieder von zu viel Trockenheit die Rede war? Mag sein, dass wir uns eben nur an die Sommer-Sonnentage erinnern: An 71 Tagen kletterte das Thermometer auf mindestens 25 Grad.
28 Seiten mit Zahlen. Mit manchen könnten Wissens-Protzer orddentlich auf die Pauke hauen: Wann zum beispiel hat die Stadt Salzburg die 100.000-Einwohner-Marke geknackt? Das war 1951. Wir erfahren das im ersten, der Geschichte gewidmeten Abschnitt. Aus dem Jahr 1249 stammt das älteste Stadtsiegel, und wenig später, 1287, wurde das erste Stadtrecht festgeschrieben.
Die Statistiker der Stadt Salzburg sind aber weniger mit historischen Daten, spondern vor allem mit der Gegenwart oder zumindest mit dem Vorjahr beschäftigt. Corona-Zahlen gibt es da natürlich noch keine, Covid-19 war noch im fernen China und dort im Tierreich beheimatet. Dass in der Stadt Salzburg in sieben Krankenanstalten insgesamt 2.159 Betten zur Verfügung, hätten wir im Vorjahr noch als weit ausreichend erachtet. Dieser Tage sieht es deutlich anders aus. Dafür sind – auch nicht so toll – genug Hotelbetten frei. Waren eigentlich mehr US-Amerikaner oder Chinesen da? Pi mal Daumen: Auf fünf Amerikaner kamen etwa vier Chinesen, aber die Amerikaner brachten es auf doppelt so viele Übernachtungen. Chinesen wuseln eher von Ort zu Ort, wir ahnten es schon.
Die Kultur-Zahlen interessieren uns logischerweise auch sehr: Es gab im Vorjahr in der Stadt insgesamt 4.709 entgeltliche Veranstaltungen mit 912.133 Besucherinnen und Besuchern. Fast jede(r) Vierte besuchte eine der 176 Aufführungen bei den Salzburger Festspielen. In den sechzehn Bibliotheken auf Stadtgebiet gibt es einen Medienbestand von 4,3 Millionen. 267.634 Menschen ließen sich in den Wasserspielen von Hellbrunn anspritzen, mehr als doppelt so viele (577.126) interessierten sich für Mozarts Geburts- und Wohnhaus. 1,3 Millionen ließen von der Festung aus den Blick über die Altstadt schweifen.
Zu viel Verkehr in Salzburg? Stimmt, 16.000 KFZ in 12 Stunden auf der Staatsbrücke sind deftig (die Zahl wurde 2017 erhoben). Aber 1926 waren es auch schon 790 Autos, 754 Fuhrwerke und 892 Handwagen. Beim damalig geringen Motorifizierungsgrad war das wohl auch auch schon vergleichsweise ausufernder innenstädtischer Verkehr.