Glücksdrachen
RADSTADT / DAS ZENTRUM
12/04/16 In China ist der Drache das, was für uns Neujahrsschweinchen sind. Aber auch in Afghanistan ist der Drache ein positiv besetztes Tier. Er wird dort als Zeichen des Glücks und der Fruchtbarkeit gesehen. Seit Dezember sind 25 junge Afghanen als Asylwerber in Radstadt. Warum also nicht ein Drachenbau-Workshop im „Zentrum“?
„Vom Herbst bis zum Frühlingsanfang lassen die Kinder, Jugendlichen und sogar Erwachsene ihre selbst gebauten Drachen steigen“, erzählt einer der jungen Afghanen aus seiner Heimat. „Dies nahmen wir zum Anlass, „gemeinsam mit der Initiative Flüchtlingshilfe Radstadt einen zweitägigen Drachenbau-Kurs mit der Künstlerin und Drachbau-Expertin Anna Rubin zu organisieren“, berichtet Elisabeth Schneider vom Kulturkreis Das Zentrum.
„Mit großer Begeisterung wurden Drachenkopf und Schweif gestaltet, mit einem Bambusgerüst verstärkt und Spannschnüre und Flugleine montiert. Den ganzen Tag wurde gefärbt, das Papier wieder trocken geföhnt, geklebt und verziert.“ Durch eine einfache aber raffinierte Konstruktion konnten sich die 17 Workshop-Teilnehmer für kurze Zeit den „Traum vom Fliegen“ verwirklichen. Sieben Männer aus Afghanistan, Syrien und Irak haben mitgetan. Insgesamt beherbergt Radstadt momentan rund 75 Asylwerber aus 14 Ländern.
Nach gut sechs Stunden Arbeit war waren die Drachen flugtauglich. „Kaum zu glauben wie robust die Papierdrachen sind, starken Windböen und Abstürze hielten sie problemlos stand“, so Elisabeth Schneider. Wichtiger nals die Flugfähigkeit war freilich das Miteinander. „Der Himmel über Radstadt wurde bunt und fröhlich und die Freude über den Drachenschwarm war groß.“ (Das Zentrum/dpk-krie)
