Der Kunstigel wird zum Güthaus
HINTERGRUND / KUNSTPAVILLON WHITE NOISE
08/03/16 Über die Sommermonate wird der mobile Kunstpavillon „White Noise“ in Wald im Pinzgau Station machen: „Direkt am Ortsbeginn von Wald, wo vier Monate lang 'Kultur für alle' stattfinden wird“, so Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn heute Dienstag (8.3.)
Nach Stationen in der Stadt Salzburg, in Murau, Maribor, Košice, Oberndorf, Tamsweg und zuletzt in Bad Gastein bald also Wald im Pinzgau, von 4. Mai bis 28. August.
„Ein geschützter Raum beim Fangenspielen wird im Pinzgau 'Güthaus' genannt. Und so soll der Kunstigel in Wald im Pinzgau auch ein 'Güthaus' sein, ein Platz, in dem man nicht angegriffen werden kann, in dem Gedanken ihren freien Lauf nehmen, ein Platz fürs Andersdenken und gleichzeitig ein Kraft- und Wohlfühlplatz“ – so Charly Rabanser, der das Programm im Kunst- und Kulturpavillons zusammenstellen wird.
Unter dem Motto „Bin im Güthaus“ finden in Kooperation mit dem Neukirchner Kulturverein m2-Kulturexpress und der Gemeinde Wald im Pinzgau insgesamt 80 Veranstaltungen statt. Von Lesungen über Musikveranstaltungen von Klassik bis Experimental, bis hin zu Kindertheatervorstellungen, Workshops, Ausstellungen, Vorträgen, Diskussionen und Präsentationen ist für Jung und Alt alles dabei. Das große Eröffnungsfest findet am 4. Mai statt.
Als eine Initiative „wider das Kirchturmdenken“ will Charly Rabanser „Bin im Güthaus“ verstanden wissen: „Gerade in einer Zeit, in der Hunderttausende auf dem Weg sind, in der das Feuer der Angst einen Flächenbrand auslösen kann, in der wir nach Jahrzehnten des Nehmens wieder Teilen lernen sollten, muss ein Umdenken stattfinden. Kultur ist dafür ein gesunder Aromaträger. Hier spielen Sprache, Hautfarbe, Religion keine Rolle, hier sind sie nicht trennend, sie fungieren vielmehr als Bindemittel.“
Der stehe für gelungene regionale Kulturvermittlung und bietet den Besucherinnen und Besuchern eine ganz besondere, neue Raumerfahrung, so Landesrat Schellhorn. „Dieser Pavillon und eben auch Raumskulptur zeigt auf, dass Kultur viel mehr kann als eine Bühne zu bieten, sondern er kann ein Ort der Inspiration, Vernetzung und Diskussion sein.“
Der „Kunst-Igel“, ein Kunstobjekt aus Aluminium mit einer eingeknüpften weißen Zelthaut, ist eine Schöpfung des Architekturteams Soma und wurde erstmals 2011 auf dem Mozartplatz in der Stadt Salzburg präsentiert. Er bietet bis zu 60 Sitzplätze oder Stehplätze für bis zu 150 Personen. (LK/dpk-krie)