Kurz mal über die Grenze flattern
HINTERGRUND / EUREGIO-KLEINPROJEKTE
17/12/15 Der Eschen-Scheckenfalter kann sich glücklich nennen, egal ob er im Rupertiwinkel oder im Salzburger Flachgau Nektar sammelt: Für die Verbesserung der Lebensbedingungen des grenzüberschreitend flatternden, aber als hochgradig gefährdet geltenden Schmetterlings gibt es jetzt EU-Geld. Auch für eine ganze Reihe von Kulturinitiativen.
Gefördert wird zum Beispiel die englische Auflage der EuRegio-Broschüre „Museen und Sammlungen“ (den Antrag stellte der Verein Forum Salzburger Volkskultur). Die Stille Nacht Gesellschaft kann sich über EU-Geld für ihre Weiterbildungsinitiative „Stille Nacht! Vermitteln“ freuen. Der Museumsverein Unken hat einen Antrag für die Förderung einer Regionalausstellung zum Thema „Saalachtal – Lebensraum und Grenzraum“ erfolgreich eingebracht.
Aber auch die Salzburger TV Community FS 1 wird gefördert, für eine Workshopreihe „Grenzgang 20.16“. Es ist überhaupt ein bunter Mix an Kleinprojekten – wobei „klein“ so verstehen ist, dass das jeweilige Vorhaben ein Gesamtbudget von 25.000 Euro nicht übersteigt. Da fallen Dinge hinein wie die „Sommer-Historienspiele“, wie sie das Schiffertheater Laufen in Oberndorf vor hat, oder der Gesangswettbewerb „Grandi Voci ohne Grenzen“, den man im bayerischen Schloss Amerang ausrichten wird. Auch jenseits der Saalach gilt 2016 übrigens als ein der Erinnerung würdiges Jahr. Deshalb hat man einen Unterstützungsbeitrag aus dem EU-Topf für die einschlägige Öffentlichkeitsarbeit angefordert und auch genehmigt bekommen.
Insgesamt sind es elf grenzüberschreitende Projekte geworden, die mit insgesamt 196.000 Euro unterstützt werden. Möglich ist das wegen des neuen Interreg V A-Programms der EU zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Österreich und Bayern. So ist bis 2020 auch die Kleinprojektförderung wieder möglich. Die Entscheidung über die Fördergeldvergabe trifft ein neu eingerichteter regionaler Lenkungsausschuss. Das Geld kommt aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).
Kleiner kultureller Grenzverkehr ist ebenso Bedingung wie Einfallsreichtum beim Argumentieren. Geld ist jedenfalls da und – wie man aus den ausgewählten Projekten schließen kann – die Konkurrenz scheint nicht so furchtbar groß zu sein. (Landeskorrespondenz/dpk-krie)
